Ermittlung Großangelegte Spurensuche nach "Waldhaus"-Brand

red , aktualisiert am 19.04.2021 - 17:08 Uhr

Nach dem Feuer in Sonneberg, bei dem die ehemalige Gaststätte "Waldhaus" völlig niederbrannte, geht die Spurensuche nach der Ursache des Brandes am Montag weiter.

 
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Sonneberg - Brandermittler der Polizei und Kriminalpolizei waren am Montag mit Hunden vor Ort, die das Gelände nach möglichen Brandbeschleunigern abschnüffeln. Eine technische Einheit der Polizei sollte zudem den direkten Brandherd untersuchen.

Ob der Rechten-Treff womöglich absichtlich abgefackelt wurde? Das schließen die Ermittler nicht aus. Noch ist aber alles denkbar: Selbstentzündung und technische Havarie ebenso wie Blitzschlag, Unachtsamkeit oder ein Funken-schlagendes Stromkabel. . „Wir schließen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts aus. Ermittelt wird in alle Richtungen“, äußerte hierzu am Montag Saalfelds Polizeisprecher Pierre Brückner.

Nach dem Feuer am Sonntagmorgen, bei dem etwa 100 Feuerwehrleute aus der Sonneberger Region und Neustadt bei Coburg im Einsatz waren, hielten die Kameraden die ganze Nacht zum Montag über Brandwache. Am Morgen waren Feuerwehrleute noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.

Ein bei den Löscharbeiten leichtverletzter Feuerwehrmann konnte nach der Behandlung im Krankenhaus dieses bereits am Sonntag wieder verlassen. Den Schaden, den die Flammen an dem Objekt hinterließen, schätzt die Polizei bisher auf etwa 100.000 Euro.

Der Brand des Objektes ist nicht ohne Brisanz: Das "Waldhaus" war früher eine Ausflugsgaststätte am Rande der gleichnamigen Kleingartenanlage in Sonneberg. Anfang 2015 wurde das Haus von einem Gastronomen aus der Region an Musiker verpachtet, die der 2008 im Thüringer Verfassungsschutz erwähnten rechtsextremen Formation "Unbeliebte Jungs" zugeschrieben werden. Zu DDR-Zeiten war das "Waldhaus" Ausflugsgaststätte des VEB Elektroinstallation Oberlind (EIO), auch danach wurde es noch einige Jahre gastronomisch genutzt. Nach einer Phase des Leerstands diente es als Location von Rechtsrock-Events.

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