Irgendwann am Ende vergangener Woche, Freitag oder Samstag, muss sie unbemerkt entbunden haben. Am Montag soll ihr Freund, bei dem sie seit etwa einem Jahr nicht mehr zu Besuch war, einen grauen Müllsack die Treppe runter an den Unterstand mit den Mülleimern bringen. Ihm fiel auf, dass der graue Sack ungewöhnlich schwer war. Eine andere Bewohnerin wollte daraufhin in diesen Sack schauen. Und sie kippten den Deckel des großen Containers nach vorne und entleerten den Sack. Vor ihnen das frisch geborene Kind, etwa drei Tage alt, noch mit Blut bedeckt, in Embryonalstellung. Noch am Abend standen die Bewohner unter Schock, es flossen Tränen. Sie nahmen es aus dem Müllcontainer und legten es vorsichtig auf den Boden.