Eisfelder wollen helfen Feuerwehr hält die Wange für ein Leben hin

Karl-Wolfgang Fleißig
Elsa ist erst zwei Jahre alt und kämpft um ihr Leben. Eisfelder Feuerwehrleute wollen helfen. Foto: privat

Die Feuerwehr kann viel mehr als Brände löschen, meinen die Eisfelder. Sie wollen mit einem harmlosen Wangenabstrich einem kleinen Mädchen das Leben retten. Am Mittwoch wollen sie sich treffen.

 
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Eisfeld - Stammzellen spielen im menschlichen Organismus eine große Rolle. Aus Stammzellen können neue Zellen gebildet und so die Grundlage für die Entwicklung von komplexen Geweben, wie etwa Niere und Herz werden. Bestimmte Erkrankungen machen eine Transplantation von Stammzellen erforderlich. Der Stadtbrandmeister von Eisfeld Danilo Hedwig hat über einen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bendeleben von einem solchen Fall gehört und möchte helfen.

Der aktuelle Fall ist das kleine Mädchen Elsa aus Thüringen. Elsa ist erst zwei Jahre alt, und leidet an akuter Leukämie. „Die kleine Kämpferin ist ein fröhliches, aufgewecktes Mädchen und spielt liebend gern – so wie es sein sollte mit ihren zwei Jahren. Doch dann der Schock: Ostern 2020 kam die Diagnose Knochenkrebs – ein Tumor direkt in der Halswirbelsäule“, so Manda Stöckel Mitarbeiterin im Verein für Knochenmark- und Stammzellenspenden (VKS) in Dresden.

Ein Jahr voller Höhen und Tiefen, aber alle waren voller Zuversicht, dass Elsa es schafft. Mittlerweile hat Elsa 28 Bestrahlungen und 14 Chemotherapie-Zyklen zur Bekämpfung ihres Knochenkrebses hinter sich. Doch als wäre das nicht schon schwer genug, stürzte Anfang Juni die Welt von Elsas Familie, allen voran Mutter Sarah und Vater Morris, ein zweites Mal ein. Bei Elsa wird sekundäre Akute Myeloische Leukämie diagnostiziert. Eine Erkrankung, die aus einer Knochenmarkserkrankung oder in Folge einer Chemo-Therapie beziehungsweise Strahlen-Therapie entstehen kann. Nur noch eine Stammzelltransplantation kann jetzt ihr Leben retten. Ohne passenden Spender wird sie ihren nächsten Geburtstag sehr wahrscheinlich nicht erleben.

Ihre einzige Chance auf Heilung ist eine dringend notwendige Blutstammzellentransplantation. Aus ihrer Familie kommt leider kein passender Spender in Frage. „Wenn wir der kleinen Elsa aus Buttstädt in die Augen schauen und sie lächeln sehen, können wir uns kaum vorstellen, was sie schon alles durchgemacht hat“, meint der Stadtbrandmeister.

Wer Elsa mit einer Stammzellenspende helfen und zunächst an einer Typisierungsaktion teilnehmen möchte, kann dies am Mittwoch, 7. Juli, in der Zeit von 18 bis 19 Uhr im Eisfelder Feuerwehrgerätehaus, Alter Graben 18, tun. Jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren kann sich mit einem Wangenabstrich als potenzieller Spender registrieren. Eine eigentliche Stammzellenspende ist jedoch erst ab dem 18. Lebensjahr möglich.

Der Aufruf von Danilo Hedwig geht nicht nur an die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren im Bereich des für Eisfeld zuständigen Kreisbrandmeisters, sondern an alle, die der kleinen Elsa helfen möchten.

In seinem Aufruf schreibt der Eisfelder Stadtbrandmeister Danilo Hedwig: „Wir als Feuerwehr Eisfeld werden die Aktion der Freiwilligen Feuerwehr Bendeleben und den Verein für Knochenmark- und Stammzellenspende unterstützen und möchten zeigen, dass Feuerwehr mehr kann, als nur Brände zu löschen. Egal ob Feuerwehrmitglied oder nicht, … kannst auch du helfen.“ Die Aktion könne weitergesagt werden. Durch Corona sei ein Wangenabstrich in der Öffentlichkeit lange Zeit kaum mehr möglich gewesen. Nunmehr sei dies jedoch wieder erlaubt.

Elsa erträgt tapfer weiterhin die Chemotherapie und erhält Morphium gegen die Schmerzen. Ihre Mutter ist ununterbrochen an ihrer Seite und auch Vater Morris nimmt täglich den Weg zur Klinik auf sich. Für ihre Tochter versuchen beide stark zu sein.

„Wir werden mit ihr, mit viel Liebe diesen Weg gehen. Keiner kann uns nun sagen, in welche Richtung sich alles entwickelt. Daher denken wir von Tag zu Tag und genießen jeden Moment, in dem es Elsa gut geht“. Elsa braucht uns!“, schreiben die Eltern.

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