Der Gartenkünstler Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau soll einmal behauptet haben, wer ihn kennenlernen wolle, der müsse nur in seinen Garten gehen, denn der sei sein Herz. Nichts leichter als das! Die Pückler’schen Parks in Bad Muskau an der Neiße und in Branitz bei Cottbus begegnen ihrem Besucher noch heute als vollendete Kunstwerke der Landschaftsgärtnerei. Doch so weit muss gar nicht reisen, wer sich von des Fürsten grünen Daumen überzeugen will: Am Weimarer Hof war der eigenwillige Niederlausitzer die Autorität in allen gartenkünstlerischen Fragen zwischen Stadtschloss und Belvedere. Auch Bernhard II. von Sachsen-Meiningen schätzte ihn als Ratgeber für den heute wohl schönsten Thüringer Landschaftspark auf dem Altenstein. Sozusagen im Schlepptau des grünen Fürsten wirkte – oft im gegenseitigen Austausch – Carl Eduard Petzold, einer der bekanntesten deutschen Gartenkünstler des 19. Jahrhunderts, als Hofgärtner in Weimar. Er hat nebenher über 30 Entwürfe für Parks und Gärten in Thüringen erarbeitet. Ein anderer Pückler-Freund ist Hermann Jäger, 40 Jahre lang Hofgärtner in Eisenach, und Urheber einiger theoretischen Schriften, die noch heute zur Standardliteratur der Gartendenkmalpflege gehören.