Hilfe und Spenden „aus ölln Ecknä“
Nach dem großen ersten Schock galt es zunächst, die Überreste der alten Bleibe abzureißen. Und dann? „De Summä war rüm, es planä ging los un schnäll worsch uns klour: A Fachwerkhäusla solls wa, so wies amol wour.“ Basierend auf Zeichnungen und Wünschen der Bauherren wurden schließlich aus heimischem Holz aus Lauscha und Mengersgereuth-Hämmern Balken, die dann zu Wänden fürs neue Heim und darauf noch ein Dach gemacht. „Un gläbbts uns, es war oft sehr schwa, obä dös Ergebnis kann sich doch los gesäh“, resümiert Nadine, die rückblickend im Namen ihrer Familie mehr als einem Dutzend Menschen ein ums andere Mal Danke sagt für jedwede Form der Unterstützung, für all die Schaffenskraft und für das entgegengebrachte Verständnis. Die Eltern finden Erwähnung, ebenso wie die Arbeitgeber und Kollegen, die Nachbarn, Schulfreunde und Bekannte, Pfarrer und Seelsorger Reich, Familie Luthardt, die mit ihrer Gartenhütte den Müllers anfangs ein Dach überm Kopf zur Verfügung stellte, sowie die am Wiederaufbau beteiligten Betriebe und „ölla, die wu ich vegässn hou“. Ein ganz besonders herzliches Dankeschön schicken die Müllers mit feuchten Augen und Blick nach oben in den Himmel zu einem vor wenigen Wochen verstorbenen Freund und engagierten Helfer beim Hausbau.
Auch für die Versicherung gibt’s von Nadine ein paar nette Worte. Vielmehr an eine „Fra, die hat uns vertraut, dös me mit a re Versicherungssumm und viel Eichenleistung widde a Häusla baut“. Alles in allem, so die Bauherrin, habe ihre Familie nach dem Schicksalsschlag „aus ölln Ecknä viel Hilf und Spenden gespürt. Auch der Verein „Freies Wort hilft“ und die Stadt Steinach hatten zu Spenden aufgerufen. 4500 Euro sind seinerzeit zusammengekommen, die das Hilfswerk dieser Zeitung auf 5000 Euro aufstockte.
Mit den Worten „Danke und Prost“ beschließt Nadine Müller den offiziellen Teil und eröffnet den gemütlichen Part des Festes. Sie wischt sich noch einmal die Tränen von den Augen, schnauft tief durch und mischt sich unter die Gäste. Essen und Getränke stehen bereit. Die Schumlacher Musikanten spielen auf. Die Sonne scheint vom Himmel. Die Atmosphäre könnte kaum besser sein, um das erste Etappenziel nach dem Schicksalsschlag zu feiern. Mal sehen, ob sich das Zweite wie geplant in einem Jahr umsetzen lässt mit dem Umzug zurück ins alte neue Zuhause.