Ehrenamtliche Hilfe Großes Aufräumen auf dem Friedhof vor dem Totensonntag

Viele Hände sorgen für ein schnelles Ende. Auch wenn es darum geht, auf dem Friedhof Benshausen die Laubmassen zu beseitigen.

 
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Erstaunlich, wie viel Laub nur eine alte Linde im Herbst fallen lässt. Auf dem Friedhof in Benshausen stehen gleich mehrere mächtige Exemplare, die für reichlich herabtrudelnde Biomasse sorgen. Rechtzeitig vor dem Totensonntag hat deshalb auch in diesem Jahr Pfarrerin Sabine Mägdefrau dazu aufgerufen, in einer gemeinsamen Aktion, am Samstagvormittag das Laub zusammenzukehren, damit es in Hängern zum Kompostieren abtransportiert werden kann. Dafür sorgte wiederum der Baubetriebshof. Aus dem einen Termin wurden letztlich zwei, denn für den Montag hatten sich spontan zum Martinstag Schüler im Rahmen des Schulgartenunterrichts angekündigt. Im Herbst gab es bereits schon einmal einen solch hilfreichen Einsatz. „Sicherlich kann das nicht die Regel sein. Aber ich sehe darin noch etwas anderes. Denn solche Aktionen tragen mit dazu bei, ein Bewusstsein für den Ort zu entwickeln. Ich denke es ist wichtig, auch in solche Bereiche einmal hineinzuschnuppern“, findet die Pfarrerin. „Ja, wir haben einen wunderschönen Friedhof. Doch wegen seiner komplizierten Hanglage ist er irgendwie auch eine Katastrophe und zugleich ein Dauerbrennpunkt.“ Da scheint das Laub fast die kleinere Sorge, wenn sie davon berichtet, dass das Wurzelwerk der majestätisch-stattlichen Bäume die Wege zu Stolperstrecken macht. Doch auch der Zahn der Zeit nagt gewaltig. Etwa an den Handläufen, die regelmäßig kontrolliert und wieder befestigt werden müssen. Auf so vieles muss sie ein Auge haben, bis dahin, ob die Eingangstür klemmt oder der Zaun zugewachsen oder von Rehen mit Lücken versehen worden ist. Ob sich Plastemüll zwischen den Grünabfall gemogelt hat, der da nicht hingehört und die Entsorgung nur unnötig verteuern würde, ist auch stets einen Blick wert. „Denn utopische Friedhofsgebühren sind nicht machbar. Also bleibt uns in vielerlei Hinsicht das Modell in Zusammenarbeit mit dem Ehrenamt“, so die Pfarrerin. „Für jede Hilfe bin ich dankbar.“

Während sie selbst den laut ratternden Häcksler mit Ohrenschützern mit Astschnitt füttert, wuselt es an allen Ecken auf dem steilen Friedhofsgelände. Kinder, Eltern, Senioren, alle Altersklassen waren vertreten, um das Laub einzusammeln, ausgerüstet mit Rechen und Harken sowie Faltbehältern für den Abtransport. Einer von ihnen ist der zwölf Jahre alte Erik Heckl, der auf dem Hänger das Laub entgegennimmt. „Das passt schon“, sagt er gut gelaunt. „Zuhause helfe ich ja auch immer mit.“

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