Ebern SPD Ebern diskutiert Stadt-Themen

Bürgermeister Jürgen Hennemann berichtete im Rahmen eines Treffens der Eberner SPD aus der Kreistagsarbeit. Er griff das Thema Krankenhaus und die immer größer werdenden Defizite der Haßberg-Kliniken heraus. Archiv- Foto: Kaufmann

Zahlreiche Rückblicke sowie aktuelle Probleme standen im Fokus der jüngsten Versammlung. Besonders in den Fokus rückte hier das Krankenhaus.

 
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Ebern - Die SPD Ebern hat sich kürzlich zu einer Mitgliederversammlung unter den bestehenden Coronahygienebestimmungen in der Alten Schule im Eberner Ortsteil Albersdorf getroffen. Die Arbeit auch von politischen Parteien leide unter der Corona Pandemie, stellte Ortsvereinsvorsitzender Eckart Roeß fest. Er konnte neben zahlreichen Mitgliedern auch den Eberner Bürgermeister Jürgen Hennemann sowie die Stadträte Irene Jungnickl und Werner Riegel begrüßen. Er sei froh, "wieder mal ein Treffen zu haben."

Wie die Eberner SPD schon im Wahlkampf zur Stadtratswahl den Wählern versprochen hatte, sich vermehrt in den Ortsteilen zu zeigen, machte der Vorstand nun Nägel mit Köpfen und bestritt seine Mitgliedsversammlung mit Neuwahlen des Vorstands in Albersdorf.

Ortssprecher aus Weißenbrunn Andreas Kern und Ortsvereins-
Vorsitzender Eckart Roeß beleuchteten kritisch den Wahlkampf und dessen Ausgang. Die SPD Ebern sei mit ihren Kandidaten in allen Stadtteilen präsent gewesen, habe die richtigen Themen angesprochen für die Zukunft Eberns. Weiter habe man einen "prima Kandidaten-Flyer in Form einer Karte des Stadtgebietes" verteilt, resümierten die Anwesenden die positiven Teile. Allerdings könne man mit dem Wahlausgang für die SPD nicht zufrieden sein. Alle Kandidaten hätten zu wenige Stimmen auf sich vereinigen können.

Dem bundes- und landesweiten Trend konnte sich die SPD Ebern nicht erwehren. "Mit zwei Mandaten weniger, plus Bürgermeister, wird es schwerer, Themen voranzubringen", so Vorsitzender Eckard Roeß. "Umso besser, dass Jürgen Hennemann als Bürgermeister in allen Stadtteilen und Wahlbezirken eine Mehrheit erreichen konnte. "Seine Arbeit und sein Einsatz für die Stadt und die Bürger wurde anerkannt", resümierte Roeß. Besonders erfreut war man bei der SPD über die guten Ergebnisse von Jürgen Hennemann im Wahllokal Jesserndorf mit über 66 Prozent.

Irene Jungnickl freute sich, dass "neue, junge Gesichter in der Eberner SPD aufgetaucht sind" und mit einem engagierten Wahlkampf geführt haben: "Solche Leute sind in der Eberner SPD immer herzlich willkommen." Stadtrat Werner Riegel berichtete als stellvertretender Fraktionsvorsitzender für die verhinderte Fraktionsvorsitzende Uli Zettelmeier aus der aktuellen Stadtratsarbeit. Er begann mit dem Thema "Fotovoltaik", hier gehe es um weitere Solaranlagen, möglichst mit kommunaler Beteiligung. Die Diskussion um weitere Anzahl und die Flächengrößen werde derzeit geführt. "Der Stadtrat muss festlegen, ob und wie viel, über die bereits belegten vier Prozent der landwirtschaftlichen Flächen hinaus noch Anlagen zugelassen werden."

Jürgen Hennemann ergänzte, dass weitere Solaranlagen unter Beteiligung der Stadt in einer Kommunalgesellschaft entstehen könnten, mit der die Wertschöpfung aus dem Stromverkauf in der Stadt gehalten werden könne. Zudem berichtete er, dass das Vorhaben einer "Bürgersolaranlage auf dem Bauhof sowie dem Feuerwehrhaus Ebern" auf der Zielgeraden sei. Die notwendigen Beschlüsse habe der Stadtrat bereits gefasst. Jetzt werden die Umsetzung und die Information der Öffentlichkeit vorbereitet. Es sollen sich die Bürger an der Aufdachanlage beteiligen können und an der Rendite teilhaben, so Hennemann.

Zum Vorhaben "Sanierung des Eberner Freibades" durch eine Bewerbung an Förderprogrammen des Bundes sowie dem Stand zum Neubau der Landesbaudirektion auf dem Gelände des ehemaligen Gasthauses Post berichtete Stadtrat Werner Riegel aus dem Bauausschuss. Bei letzterem sei die Anhörung der Träger öffentlicher Belange sowie der Bürger abgewogen worden. Einzig das Thema Mehlschwalben, die geschützt sind, wird das staatliche Bauamt weiter beschäftigen. Hier müssen Ersatznester angeboten werden, bevor ein Abriss erfolgen darf.

Bürgermeister Jürgen Hennemann berichtete anschließend aus der Kreistagsarbeit. Er griff das Thema Krankenhaus und die immer größer werdenden Defizite der Haßberg-
Kliniken heraus. Dabei ginge es, wegen den Kosten, immer wieder auch um die zwei Krankenhaus-Standorte im Kreis. Es gehe um "Nutzung und Erhalt Eberner Krankenhaus", um Ebern als Gesundheitsstandort für die Zukunft mit Anlaufstelle für medizinische Leistungen. Vorstandsmitglied Ernst Harnold vertritt hierzu die Meinung, dass "... leider eine Spezialisierung und Konzentration auf ein Behandlungs-Feld verschlafen wurde." Die Eberner SPD vertritt die Meinung, dass eine Nutzung zur Nachsorge von OPs oder zur Tagespflege sinnvoll wäre. Es müsse eine Verknüpfung der Krankenhausleistungen mit Pflegeleistungen vom Staat ermöglicht werden, nur so könne eine Gesundheitsversorgung vor Ort in kleinen Häusern am Land ermöglicht werden, forderte Ecki Roeß. "Dafür muss endlich ein Modellversuch vom Gesundheitsministerium genehmigt werden, um das auszuprobieren und mit den notwendigen Finanzmitteln hinterlegt werden", ergänzt Jürgen Hennemann. Das sei eine von ihm seit Jahren eingebrachte Forderung, die für die kleinen Landkrankenhäuser eine Zukunft bedeuten könnte.

Die Diskussion um die Einführung der Gelben Tonne wurde sehr leidenschaftlich geführt. Nach Meinung der SPD-Vorstandsmitglieder Werner Freibott und Harald Martin wurde der Gedanke der Nachhaltigkeit zugunsten der Bequemlichkeit aufgegeben. Wie alle Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion bei der Abstimmung im Kreistag, plädierten sie für den Erhalt der kommunalen Wertstoffhöfe.

Es sei nun richtig, die Abschöpfungs-Quoten nach Einführung der Gelben Tonne mit denen der Wertstoffhöfe zu vergleichen, bestärkte Günter Lipp das Vorhaben der Kreistagsfraktion hier nachzufassen. Zu wählen waren für die Bundestagswahlkreiskonferenz drei Delegierte des Ortsvereins und drei Ersatzleute. Unter der Leitung von Wahlleiter Werner Freibott und Vroni Henneberger wurden als Delegierte: Jürgen Hennemann, Ruth Metter und Eckart Roeß sowie Ernst Harnold, Brunhilde Giegold und Uli Zettelmeier in geheimer Wahl gewählt.

Brunhilde Giegold gab im Anschluss noch einen Ausblick auf die Ausrichtung der Bundeswahlkreiskonferenz der SPD, die am 13. November ab 19 Uhr in der Frauengrundhalle abgehalten wird. Der Ortsverein Ebern übernimmt die Bewirtung und Verpflegung der Teilnehmer. "Wir hoffen auf eine Durchführung am 13. November in Ebern, in Anbetracht der steigenden Coronazahlen", so Giegold. red

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