Ebern Lidl-Umbau nimmt nächste Hürde

Christian Schuster
Lidl möchte seinen Verbrauchermarkt im Gewerbegebiet Sandhof ausbauen. Die Verkaufsfläche soll von bisher knapp 1000 auf 1300 qm erweitert werden. Quelle: Unbekannt

Mit dem Lidl-Umbau im Gewerbegebiet Sandhof nimmt die Stadt Ebern den Bau eines Fußwegs nach Heubach in die Landschaftsplanung auf. Bisher aber nur ein Bekenntnis. Der Zeitpunkt der Umsetzung bleibt offen.

 
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Ebern - Schon seit längerem wird in Ebern der Bau eines Rad- und Fußweges zwischen dem Gewerbegebiet Sandhof und dem Stadtteil Heubach diskutiert. Bisher gibt es dort nicht einmal einen Gehsteig und der Lkw-Verkehr des dortigen Logistik-Unternehmens macht den Gang über die kurze und schmale Verbindungsstraße gefährlich. Die Stadt Ebern will nun sicherstellen, dass ein Fußweg auch tatsächlich realisiert wird. Zudem sollen die Einkaufsmärkte Lidl, Rewe und der gerade in der Fertigstellung befindliche Aldi mit einer weiteren Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe zu den Märkten an öffentliche Verkehrsmittel angebunden werden. So soll ein Einkauf auch fußläufig kein Problem darstellen. Einen entsprechenden Passus haben die Mitglieder des Eberner Bauausschusses am Mittwoch bei der Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans mit aufgenommen. Wann ein solcher Bau umgesetzt werden soll, blieb offen.

In erste Linie brachten die Stadträte bei der Versammlung in der Frauengrundhalle aber den Umbau des Lidl-Marktes im Gewerbegebiet einen Schritt weiter. Gewürdigt und mit einer Reihe von Beschlüssen in die Planung aufgenommen wurden unter anderem die seitenlangen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange zu den notwendigen Änderungen im Bebauungsplan sowie dem Flächennutzungsplan im Gewerbegebiet Sandhof. Seitens der Bürger war keine Zuschrift eingegangen und die Behörden gaben grundsätzlich ihr Einvernehmen.

Die Regierung von Unterfranken sowie der Regionale Planungsverband Main Rhön verwiesen dabei als Grundlage für ihre Zustimmung jedoch auf die Ziele des bayerischen Landesentwicklungsplans (LEP). Einzelhandelsgroßprojekte, wie etwa die Ansammlung von drei Verbrauchermärkten in Sandhof, sollen demnach so erfolgen, dass angrenzende Wohngebiete möglichst fußläufig und über Bus, Bahn oder andere öffentliche Verkehrsmittel angebunden sind. Da sich die nächste Bushaltestelle rund 600 Meter von den drei Märkten entfernt befindet, wurde neben dem Fußweg auch die Errichtung einer weiteren Haltestelle in direkter Nähe der Märkte angeraten. Auch dies nahm der Bauausschuss in die Planung mit auf.

Kritisch beäugt wurde unter anderem von der IHK Würzburg, dass sich mit Rewe, Lidl und Aldi gleich drei Verbrauchermärkte an einem Punkt konzentrieren. Eine solche Ansammlung berge die Gefahr, dass bei bereits bestehenden Märkten an anderer Stelle Kaufkraft abgeschöpft werde. Durch die größere Verkaufsfläche des Lidl zusammen mit den umliegenden ergebe sich "eventuell ein leichter regionaler Angebotsüberhang, der künftig einen Verdrängungswettbewerb zwischen den Anbietern nach sich ziehen könnte". Allein mit der Erweiterung des Lidl sei dies jedoch eher nicht zu befürchten. Zudem könnten umliegende Betriebe auch von dem höheren Kundenaufkommen profitieren.

Netzbetreiber Bayernwerk wies zudem darauf hin, dass Strom- und Gasleitungen in den Unterlagen der Stadt nicht richtig eingezeichnet waren oder fehlten. Zudem werden auf Einwände des Landratsamts bezüglich des hohen Versiegelungsgrades des Geländes (mehr als 80 Prozent) hin einige Parkflächen im Zuge des Anbaus wieder entsiegelt.

Die geänderten Pläne liegen von nun an einen Monat lang zur Einsichtnahme aus. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation verweist die Verwaltung dabei auf die Nutzung der Online-Plattform der VG Ebern. Parallel ist die Verwaltung mit der weiteren Bearbeitung beauftragt.

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