Andreas Reize, der Neue, der Achtzehnte nach Johann Sebastian Bach, scheint ein glückliches Händchen zu haben. Seit ziemlich genau zehn Monaten ist er im Amt – der Leipziger Stadtrat hat ihn 2020 als ersten Schweizer und als ersten Katholiken seit Luthers Reformation zum Thomaskantor gemacht. Ein Job mit unglaublicher Tradition und mit Strahlkraft in die ganze Welt. Nur wenige Monate Zeit für einen Chorleiter und Kirchenmusiker, für einen Organisten, Cembalisten und Pianisten wie ihn, sich mit seinen Jungs in der sächsischen Metropole und ihrer großen musikalischen Tradition anzufreunden. Freilich, Knabenchor ist für ihn kein fremdes Terrain. Bis zu seinem Antritt in der Thomaskirche leitete er die Singknaben der St. Ursenkathedrale in Solothurn. Doch die Thomaner, das ist dann doch eine ganz andere Hausnummer.
