Denkmaltag Ein- und Ausblicke

Einst als „Villa Franzensfeste“ errichtet, ist die Sauer-Villa noch immer teil der Suhler Identität – und soll es nach der derzeit laufenden Sanierung auch künftig bleiben. Foto: /Karl-Heinz Frank

Der Tag des offenen Denkmals ist in und um Suhl längst eine Institution. Seit drei Jahrzehnten wird er alljährlich im September begangen und gestattet regelmäßig besondere Ein- und Ausblicke. Nun ist es wieder soweit.

 
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Im Jahr 1993 ins Leben gerufen, gibt es in diesem Jahr zum 30. Mal den Tag des offenen Denkmals. Unter dem Titel „Talent Monument“ wird er auch in Suhl am 10. September stattfinden. Nicht nur alte Gemäuer werden dann wieder lebendig, sondern ihre Geschichte wird erlebbar gemacht.

Der Aktionstag richtet den Blick durchaus auch auf die unscheinbaren, unbekannten und ungeliebten Talente, die es bisher noch nicht ins Rampenlicht geschafft haben. Auch die Stadt Suhl wird sich nun zum 30. Mal mit einem speziellen Programm am Denkmaltag beteiligen. Die Vorbereitungen laufen derzeit überall auf Hochtouren, wie Stadtkonservator Uwe Jahn berichtet: „Es konnten wieder viele engagierte Partner gefunden werden, den Tag anspruchsvoll mitzugestalten“, sagt er und weist bereits auf die Programmpunkte hin.

Fabrikantenfamilie Sauer im Mittelpunkt

Die laufende Sanierung der Sauer-Villa in der Bahnhofstraße 20 stößt auf großes Interesse in der Öffentlichkeit und soll auch deshalb am Sonntag, 10. September, durch die Fachleute präsentiert werden. Dazu wird ein spezielles Programm rund um die Geschichte der Fabrikantenfamilie Sauer geplant, die die Villa einst als Hochzeitsgeschenk „Villa Franzensfeste“ im italienischen Stil erbauen lies, aber der Stadt beispielsweise auch einst das inzwischen nicht mehr existente Haseltaler Schwimmbad, ihr erstes Hochhaus und dei Turmuhr der Kreuzkirche schenkte. Neben dem im Volksmund als Sauer-Villa bekannten Bauwerk sollen weitere Objekte mit Bezug zur Familie Sauer zugänglich gemacht werden.

Gutshaus wird zum Wohnobjekt

Das ehemalige Gutshaus in Mäbendorf, Hauptstraße 37, suchte eine neue Nutzung, und so hat sich Nico Geißenhöner der anspruchsvollen Sanierung eines weiteren Denkmals angenommen. Er wird am Sonntag, 10. September, allen Interessierten vorstellen, was er, trotz aller Schwierigkeiten, für ein „Monument“ daraus gemacht hat, das in nun hoffentlich absehbarer Zeit auch wieder Wohnzwecken dienen wird.

Seit 1994 wird jährlich ein Denkmalpreis der Stadt Suhl an ausgewählte Bauherren für besondere Leistungen bei der Sanierung von Kulturdenkmalen verliehen. So auch in diesem Jahr. Man darf gespannt sein, auf welches Kulturdenkmal dieses Jahr die Wahl fällt. Wie jedes Jahr wird ein Faltblatt „Historische Gebäude Suhl“ herausgeben. In diesem Jahr wird es zur Schlegelmilch-Villa Am Bahnhof 14 erscheinen und ist dort auch zu erhalten. Im Autohaus Erhardt wird eine Ausstellung mit den gesamten Faltblättern dieser 30 Jahre am Denkmaltag 10. September präsentiert. Ein Nachkauf fehlender Exemplare ist dort möglich. Eine digitale Chronik, die vom Stadtarchiv erstellt wurde, enthält Programme, Objekte, Faltblätter und Veröffentlichungen zum Denkmaltag in Suhl seit 1993. Sie ist online zu finden unter www.stadtarchivsuhl.de

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