Hinzu kommt: Landen Infektionsfälle erst mehr als sieben Tage nach dem Testergebnis in der RKI-Datenbank, werden sie für den aktuellen Inzidenzwert gar nicht mehr berücksichtigt, sondern nur nachträglich der Vorwoche zugerechnet.
Alles in allem meldet das RKI die Zahlen also verzögert und tendenziell etwasoft (aber nicht immer) zu niedrig. Was nichts daran ändert, dass die zentralen Daten des Berliner Instituts so etwas wie die deutsche Leitwährung der Pandemie sind.
Weil sie das sind, werden sie überall zitiert. Thüringens Gesundheitsämter teilen ihre neuen Corona-Fälle zwar zumeist weiterhin tagesaktuell mit, bedienen sich für die Inzidenzwerte aber inzwischen der Vortags-Zahlen, die beim RKI berechnet wurden. Jener Werte also, die fast imm er von den vor Ort kalkulierten abweichen. Zwei unterschiedliche Inzidenzwerte für ein und denselben tag und Kreis: Das fanden unsere Leser zunehmend als verwirrend. Was verständlich ist: Wer kennt schon die genauen Hintergründe, warum diese Abweichungen zustande kommen?
Wir haben daher entschieden: Ab sofort sind auch für unsere Zeitung die Inzidenz-Zahlen des RKI maßgeblich. Sie erscheinen in unseren täglichen Berichten sowie auf der Corona-Karte im Digitalangebot sowie auf der Seite „Freizeit“. Zwar sind diese Ziffern weniger aktuell als bisher, dafür aber besser vergleichbar – und als Grundlage für Lockerungen oder Verschärfungen vin Corona-regeln der zuverlässige Maßstab. er