Wegen Corona Kurzzeitiger Aufnahmestopp in Meiningen

Immer mehr Corona-Patienten müssen aktuell stationär behandelt werden. Auch im Meininger Helios-Klinikum ist die Situation kritisch. Zeitweise musste das Krankenhaus abgemeldet werden, Neuaufnahmen waren nicht möglich. Foto: picture alliance/dpa//Waltraud Grubitzsch

Angesichts rasant steigender Corona-Zahlen und einer sich zuspitzenden Situation in den Kliniken appelliert der ärztliche Leiter Rettungsdienst an alle, nicht zu schnell ins Krankenhaus zu gehen.

 
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Meiningen  - Nach einer kurzfristig anberaumten Videokonferenz des Krisenstabs des Landkreises mit Vertretern des Rettungsdienstes sowie der Geschäftsführung des Helios-Klinikums Meiningen warnen die Beteiligten eindringlich vor einer weiteren Zuspitzung der Corona-Lage im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Hintergrund für das kurzfristige digitale Zusammentreffen war eine Meldung des Helios-Klinikums, das kurzzeitig einen Aufnahmestopp für neue Patienten verhängen musste. Im Klinikum wurden zwischenzeitlich knapp 70 Patienten mit Corona und weitere zahlreiche Intensivpatienten behandelt, zudem hat die Einrichtung selbst mit Personalausfällen zu kämpfen. In den Vortagen hatte das Klinikum zudem zahlreiche Corona-Patienten aus anderen Häusern aufnehmen müssen. Mittlerweile ist die Klinik allerdings wieder komplett am Netz.

In Kürze sind weitere Gespräche mit Pflegeeinrichtungen seitens des Meininger Landratsamtes geplant – um das Entlassungsmanagement von Patienten zu verbessern, die Corona positiv sind, bei denen aber keine Indikation für einen stationären Aufenthalt vorliegt. Der ärztliche Leiter Rettungsdienst, Dr. Michael Walther, appellierte auch an Bürger, nur bei akuten Beschwerden, beispielsweise bei Luftnot, stationär vorstellig zu werden. Sein Appell richtet sich auch an ambulante Ärzte, Patienten nur bei entsprechender Indikation – etwa bei geringer Sauerstoffsättigung – in Kliniken einzuweisen, damit diese im Herbst und Winter weiterhin leistungsfähig bleiben. „Wenn sich eine Klinik abmeldet, wirkt sich das auch unmittelbar auf den Rettungsdienst aus, weil Fahrzeuge umliegende Kliniken anfahren müssen, dadurch länger gebunden sind und für andere Einsätze nicht zur Verfügung stehen“, so Walther.

Dr. Jana Oechel, ärztliche Leiterin im Meininger Gesundheitsamt, wies nochmals dringend auf die Einhaltung der bekannten AHA+L+A-Maßnahmen (Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag Maske tragen, regelmäßig lüften und Corona-Warn-App nutzen) hin. Vor allem das Tragen von Masken bei Begegnung mit vielen Menschen, insbesondere in Innenräumen, sollte wieder praktiziert werden. „Es wäre fatal, wenn wir in der Region Herzinfarkte oder Lungenembolien nicht mehr adäquat versorgen könnten, weil die Kliniken alle voll sind.“

Zudem warb sie für die Impfung entsprechend der jeweiligen Indikation mit den angepassten Impfstoffen gegen die Varianten BA.4 und BA.5. „Wir sind auch in Kürze wieder mit dem Impfbus unterwegs. Diese Angebote sind niederschwellig und können ohne Termin genutzt werden“, so Oechel.

Das mobile Impfteam der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT) und des Landkreises ist im zweiwöchigen Rhythmus jeweils von Freitag bis Sonntag an den Wochenenden vom 28./29./30. Oktober, vom 11./12./13. November sowie vom 25./26./27. November on Tour. Dabei werden sowohl Städte wie Meiningen, Schmalkalden, Zella-Mehlis und Kaltennordheim angefahren als auch kleinere Ortschaften wie Sülzfeld oder der Meininger Ortsteil Walldorf. „Mittlerweile erfolgt die häufigste Ansteckung durch die Omikron-Variante BA.5. Und dafür ist der Impfschutz optimiert und von der Ständigen Impfkommission (STIKO) zugelassen worden“, so Oechel.

Weitere Informationen unter: www.lra-sm.de/impfbus

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