Corona-Pandemie Der Jakobushof ist wieder coronafrei

Im Jakobushof in Ilmenau kehrt immer mehr Normalität ein. Foto: ahk/Andreas Heckel gubua.de

Das Seniorenzentrum Jakobushof in Ilmenau ist wieder coronafrei. Die gute Nachricht verband der Geschäftsführer mit einer Danksagung und aufmunternden Worten an die Bewohner und das Personal.

 
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Ilmenau/Weimar - Im Ilmenauer Altenpflegeheim Jakobushof kehrt man immer mehr wieder zur Normalität und zu einem geregelten Tagesablauf zurück, nachdem das Pflegeheim im November und Dezember in die Corona-Schlagzeilen geraten war.

„Endlich eine gute Nachricht aus dem Jakobushof: Wir haben es offenbar überstanden. Es kehrt wieder Normalität im Jakobushof ein, die Mitarbeitenden sind aus der Quarantäne zurück und alle Bewohner und Bewohnerinnen sind über den Berg“, teilte Martin Gebhardt mit. Er ist Vorsitzender im Geschäftsbereich Altenhilfe bei der Diakoniestiftung Weimar/Bad Lobenstein und somit auch für den angegliederten Ilmenauer Jakobushof zuständig.

Aktuell gibt es nach Gebhardts Auskunft keine Corona-Fälle mehr unter den Bewohnern und dem Pflegepersonal, zudem seien auch alle Mitarbeiter nach diversen Quarantäne-maßnahmen wieder im Dienst. Ganz normalisiert hat sich der Zustand aber doch noch nicht: Die Mitarbeiter arbeiten in der Pflege weiterhin Zwölf-Stunden-Schichten“, sagte Gebhardt auf Nachfrage von Freies Wort. Das sei der Team-Bildung geschuldet, mit der man die Eindämmung des Virus vorantreiben und im besten Fall auf lediglich eine Etage beschränken wolle.

Im Jakobushof hatte es 2020 die Situation gegeben, dass ein Großteil der Pfleger coronabedingt in Quarantäne gehen sollte. Damit hätte man aber die Betreuung der (zum Teil demenzkranken) Bewohner nicht mehr gewährleisten können. Deshalb hatte die Geschäftsleitung in einer Art Hilferuf die Mitarbeiter auf freiwilliger Basis gebeten, unter Vollschutz weiterzuarbeiten, um den laufenden Pflegebetrieb abzusichern. Das hatte zunächst für viele kontroverse Diskussionen gesorgt. Später hatte es aber nach Gebhardts Worten ein Einlenken des Gesundheitsamtes gegeben, die vom Pflegeheim angewandte Regelung sei vom Gesundheitsamt legitimiert worden und eine zuvor angedrohte Anzeige sei ausgeblieben.

Bereits Ende Dezember hatte Gebhardt sich mit einem emotionalen Schreiben an die Öffentlichkeit gewandt. „Wir tragen zusammen mit den Angehörigen das Leid unserer Bewohner und Bewohnerinnen, die nicht genug Kraft hatten, dem Virus zu widerstehen“, hieß es darin. Laut Gebhardt habe sich bezüglich der letzten Meldungen aber nichts mehr an den Sterbezahlen geändert.

Im Jakobushof wurden Ende 2020 mehr als 20 Bewohner positiv auf Corona getestet. Seit dem Beginn des Infektionsgeschehens sind zehn Bewohner gestorben, davon allerdings nur fünf im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung. Fünf Weitere seien alters- und krankheitsbedingt verstorben, teilte Gebhardt mit. Allerdings hatten einige zuvor einen positiven Corona-Test.

„Wir danken allen Bürgern für ihre Gebete, für ihr Mitgefühl und die Zeichen der Solidarität. Wir danken dem Gesundheitsamt und den Behörden für ihre vielen Bemühungen und die Unterstützung. Wir danken besonders all unseren Mitarbeitenden für ihre liebevolle Arbeit unter den erschwerten Bedingungen. Wir danken den pflegenden Fremd-Arbeitern, die so viele Nachtschichten übernommen haben“, heißt es im Schreiben der Diakonie. Denn im Jakobushof wurden in den letzten Wochen zahlreiche sogenannte „Solo-Selbstständige“ aus dem Pflegebereich engagiert, die unter anderem die Nachtschichtbetreuung absicherten.

Und als abschließende Nachricht aus dem Jakobushof teilt Gebhardt weiter mit, dass in dem Pflegeheim wieder Heimbewohner aufgenommen werden können. Von den insgesamt 67 Betreuungsplätzen sind derzeit elf frei und können neu belegt werden. Eine erste Anfrage hat es nach Aussage des Geschäftsbereichsleiters bereits gegeben.

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