Corona-Masken Suhler CDU will umstrittene Spende abgeben

Die CDU Suhl hat bestätigt, eine Spende von dem Corona-Masken-Lieferanten erhalten zu haben, für den der ehemalige Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann Aufträge vermittelte. Was damit geschehen soll, ist aus Sicht des Kreis- und Landesverbandes ganz klar. Die CDU will das Geld wieder loswerden.

 
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Suhl - Der Kreisverband Suhl der Thüringer CDU hat nach eigenen Angaben im Januar 2021 eine Spende in Höhe von 7.000 Euro von einem Unternehmen erhalten, das nach Vermittlung des ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann Masken in die Landkreise Sonneberg und Hildburghausen geliefert hat. Diese Spende solle in jedem Fall an die Bundestagsverwaltung abgeführt werden, sagte der Generalsekretär der Landes-CDU, Christian Herrgott, am Sonntag in Suhl. Bei dieser Zahlung handele es sich um die einzige Spende des Unternehmens an den Kreisverband. Alle anderen Spenden der vergangenen Jahre an den Kreisverband seien bei einer aktuellen Prüfung durch die Partei als unbedenklich eingestuft worden.

Nach Angaben Herrgotts war der Landesverband am Donnerstag auf die umstrittene Spende aufmerksam gemacht worden. Dass man nun - drei Tage später - bereits ankündige, sie abzuführen zeige, dass die Union in dieser Angelegenheit sehr transparent und schnell agiere. „Es wurde umgehend gehandelt“, sagte Herrgott. Die Spende ist nach CDU-Angaben am Freitag an die Bundestagsverwaltung gemeldet worden und soll dort nun auf ihre rechtliche Zulässigkeit geprüft werden. Die Ankündigung, das Geld abzugeben, gelte aber unabhängig vom Ausgang dieser juristischen Prüfung, erklärte Herrgott.

Hauptmann hatte in der vergangenen Woche seinen Rückzug von all seinen politischen Ämtern erklärt. Der 36-Jährige war zuvor massiv unter Druck geraten - vor allem wegen seiner teils undurchsichtigen Verbindungen nach Aserbaidschan und weil er bei der Vermittlung von Maskengeschäften und anderen Produkten in der Corona-Pandemie sehr aktiv war. Er hat stets bestritten, selbst finanzielle Vorteile daraus gezogen zu haben.

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU Suhl, Martin Kummer, sagte, bei der Übernahme der Geschäfte von Hauptmann hätten er und der zweite stellvertretende Vorsitzende, Matthias Gering, die Unterlagen „umgehend geprüft“. Dabei seien sie auf die Spende des Unternehmens aufmerksam geworden, weil dessen Name im Zusammenhang mit der Maskenvermittlung durch Hauptmann in den Medien genannt worden war.

Unsere Zeitung hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass Hauptmann in der Coronakrise an die Landkreise Sonneberg und Hildburghausen Masken vermittelt und dabei auf das Angebot eines Unternehmens aus Frankfurt am Main hingewiesen hatte. Die selbe Firma hatte Hauptmann auch dem Land gegenüber empfohlen.

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