Unsere Zeitung hatte vorige Woche berichtet, dass Hauptmann in der Coronakrise an die Landkreise Sonneberg und Hildburghausen Masken vermittelt und dabei auf das Angebot eines Unternehmens aus Frankfurt am Main hingewiesen hatte. Die selbe Firma hatte Hauptmann auch in einem weiteren Vermittlungsversuch dem Land gegenüber empfohlen. Dabei hatte er in einer E-Mail unter anderem geschrieben, das Unternehmen habe „jenseits von China“, dafür aber „erfolgreich neue funktionierende Lieferketten aus Vietnam nach Deutschland aufgebaut“. Es biete neben vier-lagigen OP-Masken, die eine „höhere Qualität als die drei-lagigen chinesischen Masken“ hätten, auch FFP2-Masken, OP-Handschuhe und Schutzkittel sowie weitere Produkte. „Gegebenenfalls lohnt es sich bei künftigen Bestellungen des Freistaates auch auf Produkte aus Vietnam zurückzugreifen.“
Hauptmann hatte in der vergangenen Woche seinen Rückzug von all seinen politischen Ämtern erklärt. Der 36-Jährige war zuvor massiv unter Druck geraten – vor allem wegen seiner teils undurchsichtigen Verbindungen nach Aserbaidschan und weil er bei der Vermittlung von Maskengeschäften und anderen Produkten in der Corona-Pandemie sehr aktiv war. Er hat stets bestritten, er selbst habe finanziellen Vorteile daraus gezogen, dass er Aufträge für Corona-Masken Aufträge anbahnte.
Dass die Spende des Unternehmens an den Kreisverband fragwürdig ist, war bei der CDU am Donnerstag aufgefallen – nachdem unsere Zeitung über die Maskendeals berichtet hatte. Nachdem der Kreisverband eine entsprechende Meldung an den Landesverband abgegeben habe, sei unmittelbar der Bundestag über eine „Unklarheit über mindestens eine Spende“ informiert worden, heißt es in einer Mitteilung der Thüringer CDU vom späten Samstagabend.
Nach Angaben der Landes-CDU war am Samstag der Generalsekretär der Thüringer CDU, Christian Herrgott, bei einer Kreisvorstandsitzung der CDU Suhl zugegen gewesen – auch, um über die offenen Fragen zu der Spende zu sprechen. In Auftrag des CDU-Landesvorsitzenden Christian Hirte sei Herrgott zunächst am Freitagmorgen nach Suhl in die dortige CDU-Kreisgeschäftsstelle gefahren, um mit dem zuständigen Kreisgeschäftsführer Lars Jähne die aufgeworfenen Fragen zu klären. „Dieser war bedauerlicherweise nicht vor Ort“, heißt es in der Mitteilung der CDU.