Deswegen also vorerst die Fokussierung auf die Maskenpflicht im Unterricht. Sie gilt für alle Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse und die Lehrer. Lediglich in den Mindestanforderungen an die Mund-Nase-Bedeckung bestehen Unterschiede: Für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahren gelten als ausreichende Bedeckung auch selbst genähte oder selbst hergestellte Stoffmasken, Schals, Tücher, Hauben und Kopfmasken. Wer älter ist, muss im Unterricht hingegen medizinische Masken oder FFP2-Masken tragen. Wie vertrackt die Verordnungsüberlappungen mitunter sein können, zeigt sich, wenn man entsprechende Regelungen ausgehend von der Allgemeinverfügung des Bildungsministeriums finden möchte: Diese verweist lediglich auf die Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung gemäß Thüringer Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus an Schulen zu tragen. Doch auch selbige Verordnung zeigt zur genauen Definition, was denn eine „qualifizierte Maske“ sei, weiter auf die schon erwähnte Maßnahmenverordnung des Gesundheitsamtes. Von hinten durch die Brust ins Auge also gewissermaßen.
Frank Wagner, Leiter des Gymnasiums in Hildburghausen, ist trotz der neuerlichen Einschränkungen für Schüler und Lehrpersonal entspannt. Es ist ja nicht so, als wäre man an die Maskenpflicht nicht gewöhnt. Das vergangene Mal galt sie in den ersten zwei Wochen nach den Sommerferien. Jetzt müsse man sich eben wieder anpassen: „Wir werden versuchen, im Unterricht immer wieder zwischendurch kleine Pausen von drei bis vier Minuten einzulegen, damit die Schüler im Hof oder am Fenster frische Luft schnappen können.“ Insgesamt habe es aber noch nie ein großes Bohei um das Thema Maske im Unterricht gegeben. Zwei, drei Fälle, in denen Eltern nicht wollten, dass ihre Kinder Masken in der Schule tragen, gab es zwar während der Pandemiezeit. „Letztlich konnten wir aber auch diesen Eltern mit Überzeugungskunst beikommen“, sagt er. Natürlich sei die Frage, nach den sinnvollsten Maßnahmen immer eine Gratwanderung zwischen Gesundheit und Unterrichtsqualität. „Ein Drama“, so Wagner, „ist es aber nicht“.