Die Österreicher kommen. Und ihr Motto passt wohl zum sächsischen Selbstverständnis wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge: Mit „mea ois wia mia“, („mehr als wir“) reisen in diesem Jahr alpenländischen Buchverlage mit exklusivem Druckwerk und populäre Autoren an die Pleiße. Mit den Leipzigern werden sich die Akteure des Gastlandes dabei wohl gut verstehen. Denn die traditionsreiche Buchmesse im Osten gilt seit jeher als Lesefest und Publikumsmagnet: Während in Frankfurt vor allem Geschäfte gemacht werden, wird in Leipzig das Kulturgut Buch gefeiert – und gelesen, gelesen und nochmals gelesen. Obwohl heute längst nur noch ein kleiner Teil der deutschen Buchverlage in der Stadt ansässig ist, schwingt im messestädtischen Selbstbewusstsein noch immer mit, einst das Zentrum der europäischen Buchbranche gewesen zu sein – „mia san mia“ würde der Österreicher dazu sagen.