Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: 44 Grad an der Akropolis
Diesem Alarmsystem ist es nach Ansicht von Experten zu verdanken, dass die Brände in den Vororten bisher keine Todesopfer forderten. Dank der frühzeitigen Warnungen konnten Tausende in ihren Autos vor der Flammenfront fliehen. Andere wurden mit Bussen in Sicherheit gebracht. Feuerwehren, Freiwillige und Soldaten kämpften die ganze Nacht gegen die Flammen.
In der Morgendämmerung konnten auch die Löschflugzeuge und Hubschrauber wieder eingesetzt werden. „Die Feuer sind jetzt größtenteils unter Kontrolle“, sagte am Mittwochmorgen Nikos Chardalias, der griechische Vizeminister für Zivilschutz und Chef der Katastrophenschutzbehörde. Ministerpräsident Mitsotakis versprach Hilfen zum Wiederaufbau der abgebrannten Häuser und eine Aufforstung der eingeäscherten Wälder.
Waldgebiete sollen Bauland werden
Nach einer ersten Bilanz, die Zivilschutz-Chef Chardalias am Mittwochmittag zog, brannten 1250 Hektar Wald- und Buschland sowie Nutzflächen ab. 76 Wohnhäuser und 27 Gewerbebetriebe wurden schwer beschädigt. Zu den Ursachen der Brandkatastrophe gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Bei der großen Dürre und den Extremtemperaturen von über 40 Grad kann schon ein achtlos weggeworfener Zigarettenstummel einen Brand auslösen.
Aber hinter vielen Feuern in Griechenland werden Grundstücksspekulanten vermutet, die versuchen, mit einer Lunte Waldgebiete in lukratives Bauland zu verwandeln. Auch wenn es den Feuerwehren am Mittwoch gelang, die Brände bei Athen unter Kontrolle zu bringen, ist die Gefahr noch nicht vorbei. Überall gibt es noch Glutnester. Aufkommender Wind könnte sie wieder anfachen. Und die Hitzewelle soll erst am Wochenende etwas abflauen