Auch Pauschalreisen nicht immer stornierbar
Wer für die kommende Zeit einen Urlaub in Griechenland gebucht und jetzt Bedenken hat, kann die Buchung nur unter bestimmten Bedingungen stornieren. Wie auch schon bei coronabedingten Stornierungen sind diese nur kostenfrei, wenn es sich um eine Pauschalreise handelt. Wer Unterkunft und Flug getrennt voneinander gebucht hat, muss bei den einzelnen Anbietern nachschauen, wie die Stornierungsbedingungen sind.
Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Reisen in Coronazeiten – Urlaub kostenlos stornieren vor dem Aus?
Doch auch bei Pauschalreisen ist es nicht ausreichend, wenn Reisende jetzt Angst vor der großen Hitze oder einem möglichen Waldbrand haben. Es müssen für eine kostenfreie Stornierung außergewöhnliche Umstände vorliegen – das sei nur der Fall, wenn in unmittelbarer Nachbarschaft zum Urlaubsort Waldbrände aufträten, sagte der Reiserechtsanwahl Paul Degott dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Hitze gilt rechtlich als vorhersehbar
Über die Situation vor Ort müssen die Reiseveranstalter Touristinnen und Touristen auf Nachfrage informieren. „Wenn der Veranstalter verspricht, dass am Urlaubsort alles in Ordnung ist, aber dann Ausflüge ausfallen oder die Reisenden wegen des Rauchs nicht mehr ins Freie können“, besteht laut Degott ein Minderungsanspruch.
Auch gesundheitliche Bedenken aufgrund der Hitze berechtigen eher nicht zur kostenlosen Stornierung, sagte der Reiserechtsexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, Oliver Buttler, gegenüber dem SWR. Selbst ein Attest bringe wenig: „Das alleine würde jetzt nicht zum kostenfreien Stornieren berechtigen, da man ja weiß, dass es typischerweise in Griechenland, Italien oder in afrikanischen Ländern am Strand sehr heiß werden kann.“
Würde eine Hitzewelle allerdings durch einen Waldbrand ausgelöst oder verstärkt, sei es wiederum ein plötzlich auftretendes Ereignis, mit dem nicht zu rechnen war.