Auf der Zutatenliste von Dosentomaten sollte nichts weiter stehen als Tomaten und gegebenenfalls noch etwas Salz – und kein Zucker oder die sehr oft verwendete Zitronensäure. Auch ein Blick auf die Herkunft der enthaltenen Tomaten ist wichtig. Sprüchen wie „in Italien hergestellt“ oder „Italienische Tomatensauce“ sollte man nicht einfach glauben, denn solche Formulierungen verraten nicht, wo die Tomaten selbst angebaut wurden. Fehlt eine genaue Herkunftsbezeichnung, könnten die Tomaten sogar aus China stammen. Jede dritte Tomate kommt mittlerweile aus China, denn der Bedarf in Europa übersteigt das Tomatenangebot auf unserem Kontinent enorm. Chinesische Tomaten mögen nicht grundsätzlich schlechter sein als europäische Tomaten, aber der lange Transportweg und die mangelhaften Arbeitsbedingungen von vielen chinesischen Landwirten sprechen zumindest für mich gegen Tomaten aus China.
Viele Infos – was ist nun das Fazit?
Eine EU-Verordnung, die seit April 2020 gilt, soll immerhin für etwas Transparenz sorgen. Sie schreibt vor, dass in einem Produkt, das eine bestimmte Herkunft andeutet, mehr als die Hälfte der Zutaten von genau dort stammen muss. Passierte Tomaten aus 51 Prozent spanischen Tomaten und aus 49 Prozent chinesischen Tomaten dürfen jedoch weiterhin als spanisches Produkt ausgegeben werden.
Am ratsamsten ist es also, Tomaten im Winter von der Einkaufsliste zu streichen. Denn die niedrigste Klimabelastung haben Bio-Tomaten, die im Sommer in der Region im Freiland angebaut werden – oder die gleich auf dem eigenen Balkon oder im Garten wachsen. Wer dann noch mit dem Rad zum Einkaufen fährt, hat die umweltfreundlichsten Tomaten in der Küche liegen. Sollen auch im Winter frische Tomaten auf den Tisch kommen, sind die aus Südeuropa zumindest gemessen an der CO₂-Bilanz die beste Wahl. Wer auf ein zertifiziertes Bio-Label achtet, kann immerhin von faireren Anbau- und Arbeitsbedingungen ausgehen. Tomaten im Tetrapak sind bei den Konserven zu empfehlen, hier dann aber auf die Herkunft des Inhaltes achten.