Besuch in der Rhön Gemeinnützige Arbeit und spannende Erlebnisse

Eine Gruppe von zwölf Jugendlichen und vier Erwachsenen aus der kroatischen Region Vukovar ist in diesen Tagen zu Gast in der Region. Gemeinsam mit Gleichaltrigen aus der Rhön pflanzten sie am Dienstag auf dem Gelände der Gedenkstätte Point Alpha zehn Schwarzkiefern.

 
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Jugendliche aus der Rhön und der kroatischen Region Vukovar besuchen sich gegenseitig, arbeiten gemeinsam an gemeinnützigen Projekten und verbringen erlebnisreiche Freizeit miteinander. Das beinhaltet das Projekt „Miteinander erleben – füreinander da sein“.

Alles begann in den 1990er-Jahren, als im ehemaligen Jugoslawien der Krieg wütete. Damals hatte der inzwischen verstorbene Kardinal Joachim Meisner den Caritasverband im Dekanat Geisa darum gebeten, den Menschen in der kroatischen Region Vukovar zu helfen. Unter Leitung des damaligen Caritas-Geschäftsführers Klaus Tiller wurden alljährlich Hilfstransporte dorthin organisiert – bis 2009. Dann ruhte das Projekt. 2013 erhielten die Geisaer eine Einladung zur Einweihung der wiederaufgebauten großen Kirche in Vukovar. Spendengelder aus der Rhön hatten diese Arbeiten mit unterstützt. „Beim Besuch beschlossen wir, die Partnerschaft auf Augenhöhe aufrechtzuerhalten, und kamen so zum alljährlichen Jugendaustausch“, erzählt Daniela Tischendorf, Leiterin der Caritas-Jugendsozialarbeit. So startete 2014 das Projekt „Miteinander erleben – füreinander da sein“ mit dem alljährlichen 14-tägigen Jugendaustausch, der wechselseitig in Kroatien und der Rhön stattfindet.

In diesem Jahr sind die Thüringer Gastgeber, und so traf am Montag die Delegation aus Vukovar, bestehend aus zwölf Jugendlichen und vier Erwachsenen, in Geisa ein. Die zwei Wochen verbringen sie mit 13 Jugendlichen und zwei Jugendsozialarbeitern aus der Rhön. So besuchten die kroatischen Gäste am Dienstag das Seume-Gymnasium in Vacha und bekamen zudem von Schülern eine englischsprachige Stadtführung.

Am Nachmittag fuhren beide Gruppen zur Gedenkstätte Point Alpha und wurden von Benedikt Stock (Geschäftsführender Vorstand der Point-Alpha-Stiftung) und Guido Wächtersbach (Mitglied im Stiftungsrat und im Fördervereinsvorstand) begrüßt. Stiftung und Förderverein hatten die Aktion gemeinsam organisiert. Zunächst zeigte Christina Weller (Gästeführerin und Vorstandsmitglied im Förderverein) der Gruppe den hessischen Teil der Gedenkstätte. Dann stand gemeinnützige Arbeit auf dem Programm. Im ehemaligen US-Camp steht ein stattlicher Kiefernwald. „Leider sind im Laufe der Jahre einige Bäume abgestorben oder umgestürzt und mussten entfernt werden“, berichtet Benedikt Stock. Um diese Lücken zu füllen, hatte der Förderverein in Abstimmung mit dem Förster zehn junge Schwarzkiefern besorgt, die am Dienstag gemeinsam gepflanzt wurden. „Die neuen Bäume können wir gut gebrauchen“, sagt Stock. Nach getaner Arbeit klang der Tag mit einem Grillabend und später mit einer nächtlichen Stadtführung durch Geisa aus.

Abwechslungsreich ist auch das weitere Programm des Jugendaustauschs. Nachdem am Mittwoch das „Erlebnis Bergwerk“ in Merkers und die Boulderhalle in Fulda besucht wurden, sind die Jugendlichen heute in den Thüringer Landtag und anschließend in den Erfurter Dom zu Bischof Ulrich Neymeyr eingeladen. Einen Besuch der Stützpunktfeuerwehr Vacha wird es geben, und das Wochenende verbringt man gemeinsam im Urwald-Livecamp Lauterbach (Hainich). In der „Mausefalle“ Bad Liebenstein gibt es ein Erlebnisessen, und in der kommenden Woche stehen Arbeitseinsätze im Vachaer Schwimmbad und in Geisa auf dem Programm. Zum Floßbau-Seminar fährt man zum Werratalsee, und in der „Geisschänke“ in Geisa gibt es einen Bowlingabend. In Kaltennordheim besichtigt man die Rhönbrauerei und vom Wölferbütter Jugendklub wird die Gruppe zum Hamburger-Grillen eingeladen. Der Rasdorfer Erlebnis-Rutschenproduzent Wiegand lädt die Jugendlichen auf die Wasserkuppe ein, die Caritas-Zentrale in Fulda wird besucht, und den Abschlussabend wird man gemeinsam in der Ulsteraue in Geisa verbringen.

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