Berufsfachschule Glas Drei Jahre Ausbildung in Form gebracht

Doris Hein

Die diesjährigen Absolventen der Berufsfachschule Glas haben mittlerweile alle einen Platz gefunden, wo sie ihren erlernten Beruf künftig ausüben können. Ihre Abschlussarbeiten sollen derweil im Schulgebäude Inspiration für künftige Jahrgänge sein.

 
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Glasfachschüler haben ihren Abschluss in der Tasche“, vermeldete Freies Wort dieser Tage. Dass sich die sechs diesjährigen Absolventen der Lauschaer Berufsfachschule Glas nach ihrer dreijährigen Ausbildung gut mit dem fragilen Material auskennen, beweisen ihre Abschlussarbeiten, die in den Räumen der Bildungseinrichtung für nachfolgende Jahrgänge aufbewahrt werden – quasi als Inspiration und als Beweis dafür, welch große Vielfalt an Ideen man mit Fantasie und kunsthandwerklichem Geschick in Glas umsetzen kann.

Von Gefäßen in unterschiedlichen Formen über ein Rübenfeld, kämpfende Großkatzen und zwei Beispiele für ausgefallene Christbaumschmuck-Ideen bis hin zu Drachen über einem lodernden Feuer reichten die diesjährigen Kunstwerke.

Das nächste Ausbildungsjahr beginnt in knapp vier Wochen am 29. August. Angemeldet haben sich diesmal 13 Interessenten für die Vollzeit-Ausbildung. Dazu kommen voraussichtlich vier, die den theoretischen Unterricht im Rahmen ihrer dualen Ausbildung in der Bildungseinrichtung in der Lauschaer Bahnhofstraße absolvieren werden. Das Gros kommt wieder einmal aus ganz Deutschland, nur eine Schülerin aus der Region, genau genommen aus Lauscha selbst.

Die Lehrer Romy Steiner, Günther Horn, Jürgen Kob und Uwe Rauschart sind schon gespannt auf ihre „Neuen“. Welche Talente, eventuell auch Vorkenntnisse, vor allem aber welche Ideen und Vorstellungen von ihrem künftigen Beruf werden sie mitbringen?

Schließlich fühlen sich die Ausbilder einer langen Tradition verpflichtet, denn die Wurzeln der Schule reichen bis ins Jahr 1881 zurück, als im Ort die erste Vorläufer-Einrichtung, eine Zeichen- und Modellierschule, für die ansässigen Glasbläser gegründet wurde.

Heute sieht die Berufsfachschule Glas in Lauscha als europaweit einzige Glasbläserschule ihrer Art ihre Aufgaben nicht nur in der Ausbildung des Glasbläsernachwuchses und der Bewahrung und Weitervermittlung von traditionellen Methoden und Techniken im Glasbläserhandwerk, wie sie etwa mit der Aufnahme der Christbaumschmuckherstellung ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes gebührende Anerkennung gefunden haben. Auch neue, moderne Akzente sollen gesetzt werden.

Zudem will man in Kooperation mit alten und neuen Partnern auf die Besonderheiten des Glasbläserhandwerks und auf neue Trends und Ideen aufmerksam machen. Beispielsweise mit Ausstellungen von Schülerarbeiten jenseits des Landkreises Sonneberg. So wie gegenwärtig etwa im Thüringer Museum in Eisenach. Dort läuft im Rahmen des Internationalen Jahres des Glases eine Sonderausstellung mit sehenswerten Objekten von Schülern der Berufsfachschule Glas.

Übrigens: Wenn heuer vom 1. bis 3. Oktober ganz Deutschland beim Festwochenende zum Tag der Deutschen Einheit in Erfurt zu Gast ist, wäre es keine schlechte Idee, die einstige Tradition wieder aufzugreifen und auch die Glasfachschule als einzigartige Bildungseinrichtung und Vertreter eines ganz besonderen Kunsthandwerks einzuladen, den Freistaat mit zu repräsentieren.

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