Benshausen Vandalen wüten an der Benshäuser Sprungschanze

Nicht zum ersten Mal müssen die Vereinsmitglieder des TSV 1883 Benshausen erleben, dass Teile ihrer Schanze zerstört wurden. Jetzt sagen sie: Es reicht. Deshalb wurde Anzeige bei der Polizei erstattet.

 
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Benshausen - Olaf Schmidt, Trainer beim TSV 1883 Benshausen, traut seinen Augen nicht, als er am Montag mit den Langlaufkindern unterwegs ist. Beim Blick Richtung Schanze entdeckt er sofort, dass wieder einmal ungebetene Besucher hier gewesen sind. Mit roher Gewalt und absoluter Zerstörungswut müssen sie an der Benshäuser Sprungschanze gewütet haben. Anders lässt es sich nicht erklären, was nach deren nächtlichem Besuch zurückgeblieben ist.

Vom Schanzentisch wurden Dachpappe ab- und hölzerne Teile herausgerissen. Die Hähne an den Wasserläufen sind kaputt geschlagen. Von Rohrisolierungen sind nur noch Bruchstücke übrig geblieben. Sie liegen weit verstreut am Schanzenauslauf. Und zu guter Letzt wurde der Absprungbalken in den Anlaufspuren verkeilt.

Als der Abteilungsvorsitzende des Vereins, Björn Körner, sich die Schäden anschaut, kann er nur noch mit dem Kopf schütteln. "Das ist kein Dummejungenstreich mehr", schimpft er. "Das wird uns wieder einmal ein paar hundert Euro kosten".

Nicht zum ersten Mal erleben die Vereinsmitglieder, wie all das kaputt gemacht wird, was sie mühevoll zu erhalten versuchen. In den vergangenen drei oder vier Jahren seien schon mehrfach Vandalen am Werk gewesen und hätten immer ähnliche Schäden verursacht.

Das ist nicht nur kostenmäßig ärgerlich. Viel schlimmer sei es, dass die Nachwuchssportler nicht trainieren können, meint Björn Körner. Wenn nämlich die Wasserhähne kaputt sind, dann können die Edelstahlspuren für den Anlauf nicht bewässert werden. Müssen sie aber, um gleitfähig zu sein. Gleiches gilt für die Matten.

Für die anstehenden Reparaturen bleibt eigentlich gar keine Zeit. Schon jetzt leisten die Vereinsmitglieder rund 300 Stunden ehrenamtliche Arbeit, nur um das Schanzen-Areal in Ordnung zu halten. Hinzu kommen unzählige Trainer-Einsätze.

Zu allem Unglück hatte der Verein erst im vergangenen Jahr nach einem Sturm einen immensen Schaden, weil ein Baum auf das Schanzenhaus gefallen war. Dieses musste komplett neu aufgerichtet werden. Und als wenn das nicht reichen würde, haben nun also wieder die Randalierer zugeschlagen.

Bisher hatten die Vereinsmitglieder die Schäden aus eigener Tasche behoben und ihre Freizeit geopfert, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Doch dieses Mal war genau ein Mal zu viel. Denn das verwendete Geld sollte eigentlich den Nachwuchssportlern in Form von Skiausrüstung zugute kommen. Um den Tätern endlich das Handwerk zu legen, wurde jetzt die Polizei eingeschaltet.

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