Benefiz-Fußballturnier In Suhl wird wieder für den guten Zweck gekickt

So kickten die Teams vor zehn Jahren für den guten Zweck:Die Teams vom Suhler WSSV (schwarze Hemden) und von Klinke und Heim (dem späteren Turniersieger) treffen im Juli 2013 in der Wolfsgrube aufeinander. Im Hintergrund schaut das Team der CDU zu. Foto: frankphoto.de /Karl-Heinz Frank

Ein Fußballturnier in der Wolfsgrube für den guten Zweck: Diese Suhler Tradition lebt am 9. September wieder auf. Gesammelt wird für „Freies Wort hilft“. Wer kann mitmachen?

 
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Hobby-Fußballer kicken in der Halle für die gute Sache: Das jährliche Turnier in der Wolfsgrube war vor Corona eine der erfolgreichsten Benefiz-Aktionen in Suhl und Zella-Mehlis. Mal als „Tafel-Cup“, mal als Inklusions-Event, mal als Spendensammel-Veranstaltung für einen kranken Jungen aus der Partnerstadt Kaluga deklariert: Sportler und Zuschauer hatten in den Jahren zwischen 2012 und 2019 stets nicht nur Spaß und gute Laune, sondern auch hübsche Summen für einen sinnvollen Suhler sozialen Zweck zusammengebracht.

Dieses Jahr soll es nach drei Jahren Corona-Pause wieder losgehen: Am 9. September messen sich bis zu zehn Hallenfußballteams aus Institutionen und Betrieben der Region in der Wolfsgrube – zur achten Auflage des Benefizturniers. Erstmals gehen die Erlöse an „Freies Wort hilft“. Der Anlass: Das Hilfswerk dieser Zeitung wird dieses Jahr 25 Jahre alt. Seit 1998 hilft der gemeinnützige Verein Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind – mit Spenden der Zeitungsleser und engagierter Leute von hier. Also solchen wie Lars Jähne, dem Mann, der hinter der hilfreichen Suhler Turniertradition steht.

Der CDU-Stadtrat ist für seine soziale Ader bekannt und hatte stets die organisatorischen Fäden bei dem Wolfsgruben-Event in der Hand. „Diese schöne Projekt sollten wir am Leben erhalten“, sagt Jähne und erinnert an die vielen engagierten Ehrenamtlichen, die jedes Mal für eine tolle Veranstaltung gesorgt hätten. Die Firmenteams wie die vom SRH-Klinikum, vom Fahrzeugbauer Klink und Heim, dem Sporttrikothändler „Dein Team 24“ oder all die anderen, die regelmäßig oder einmalig teilnahmen. Und an die Zuschauer, die mit ihren freiwilligen Eintritts-Spenden ihren Teil zu den Erlösen beigetragen haben.

Der Erlös geht diesmal an „Freies Wort hilft“.

Gestartet waren die Benefizturniere als Veranstaltung der CDU, auch mit Beteiligung des einstigen Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann, dessen Büromitarbeiter Jähne bis zuletzt gewesen war. „Das ist aber Geschichte“, sagt Jähne. Beim Neustart und künftig will er die Politik ganz raushalten. Willkommen ist jeder als Teilnehmer und Zuschauer. Und dass André Knapp als Schirmherr für das diesjährige Turnier fungiert, liegt nicht daran, dass er auch bei der CDU ist, sondern „weil ein Oberbürgermeister für diese Funktion einfach der richtige Mann ist“, wie es Lars Jähne formuliert. Volles Haus, volle Freude und volle Spendenkasse, das sei, was zählt.

Und natürlich die Spendenempfänger. Deren Auswahl war auch bisher vielseitig und völlig unpolitisch. Das Frauenhaus in Meiningen, die Tafeln, der Kinder- und Jugendschutzdienst „Allerleirauh“, das Frauenhaus in Meiningen, das Familienzentrum „Die Insel“ und die Kalugaer Familie Arbusov für die Operation ihres schwerkranken kleinen Stepan (der inzwischen übrigens ein gesundes Schulkind ist): Die Liste der guten Taten ist lang. „Und auch wenn es derzeit keinen akuten Bedürftigkeitsfall in der Suhler Region gibt: Bei ,Freies Wort hilft’ sind die Spenden auf jeden Fall gut angelegt“, sagt Lars Jähne.

Aber wie kommt das Geld zusammen? Jedes der zehn Teams zahlt ein Startgeld vom 100 Euro, das direkt auf dem Hilfsvereinskonto landet. Am Eingang steht eine Spendenbox, in die die Zuschauer nach eigenem Ermessen ihren Obolus einwerfen können. Und schließlich gibt es Getränke und Speisen, deren Verkaufserlös ebenfalls in die Spendenkasse wandert. Auf diese Weise waren in den Jahren bis 2019 Beträge zwischen 1000 und 1700 Euro zusammengekommen. „Das darf dann dieses Jahr ruhig etwas mehr sein“, sagt Jähne und betont zugleich: Jeder Beitrag zählt.

Auch der nichtfinanzielle, etwa der Freiwilligen, die sich um die Getränkeversorgung kümmern. Auftreiben will Jähne auch ein signiertes Trikot, etwa der Volleyball-Bundesligafrauen, das am 9. September versteigert werden soll und so den Erlös nochmals erhöhen könnte.

Auch das Thema Inklusion soll nicht zu kurz kommen. Schon die vorigen Turniere hatten das Motto „Gemeinsam für Inklusion“ hochgehalten, und das Miteinander von Behinderten und Nichtbehinderten soll auch diesmal eine Rolle spielen. Die Kontakte und Ideen dazu hat Jähne, der auch Vorsitzender des Suhler Stadtrats-Sozialausschusses ist. So sollen die „Friedberg Drummers“ der Suhler Werkstätten die Veranstaltung musikalisch-peppig eröffnen. Und passend zur Inklusion sollen sowohl Rollstühle als auch Bürostühle eine Rolle spielen. Mehr will Lars Jähne noch nicht verraten.

Derweil telefoniert und mailt er fleißig, um möglichst viele Sponsoren und Freiwillige auf den 9. September einzuschwören. Noch ist die Zielmarke von zehn Teilnehmer-teams nicht erreicht. „Aber ich bin zuversichtlich“, sagt Lars Jähne.

Aber selbst fehlende Mannschaften können zum guten Zweck beitragen. So wie die Suhler SPD beim Turnier vor zehn Jahren, zu dem sie sich damals angemeldet hatte. Die Sozialdemokraten schafften es trotz aller Bemühungen nicht, genügend Fußballer zusammenzutrommeln – und steckten trotzdem ihre 100 Euro-Startgeld in den Spendentopf, der damals an das Meininger Frauenhaus ausgeschüttet wurde. „Wir freuen uns über jeden Cent“, sagte dessen damalige Leiterin Heike Born.

Dieser Satz gilt auch für den diesjährigen Benefiz-Empfänger „Freies Wort hilft“. Unsere Zeitung berichtet, wie genau der Turniererlös verwendet wird. Zunächst aber heißt es für Fußballfreunde und Spendenwillige: Am 9. September auf in die Wolfsgrube nach Suhl. Mehr Infos demnächst.

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