Benefiz-Fußballturnier Die Siegerin heißt: Suhler Solidarität

In der Wolfsgrube werden viele Suhler Sieger gemacht. Nun gewann wieder mal die gute Sache. Beim Benefiz-Cup für „Freies Wort hilft“ erkickten acht Teams mehr als 1800 Euro für den kranken Ben aus Albrechts.

 
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Fußball-Spaß und ein lockeres Kräftemessen für Hobbykicker zugunsten einer guten Sache: Das ist das Konzept der Benefiz-Hallenturniere, die Lars Jähne seit vielen Jahren in Suhl organisiert. Und die erfolgreiche Idee ging auch nach länger Corona-Pause am vergangenen Wochenende wieder auf. Acht Teams, viele Helfer und mehrere Dutzend Zuschauer investierten einen halben Samstag in der Wolfsgrube und maßen sich beim „Freies Wort hilft“-Cup.

So hieß das Benefizturnier diesmal, weil der Erlös an die vom Zeitungshilfswerk betreute Familie des sechsjährigen Ben aus Albrechts geht, dessen Schicksal viele Menschen in der gesamten Region bewegt. „Ben hatte als Zweijähriger seinen Krebs besiegt, doch mit sechs kam die böse Krankheit plötzlich wieder – mit ungewissem Ausgang und einem enormen Bedarf an Therapie und Begleitung “: Spätestens als Markus Ermert vom Hilfsvereins-Vorstand vor dem Anpfiff den Zweck des Spieltags erläuterte, war auch die Sache mit der Motivation erklärt: Was hier passiert, kommt Leuten zugute, die Hilfe nötig haben, weil ihr Leben auf dem Kopf steht. Schon zuvor hatten die „Friedberg Drummers“ von den Suhler Werkstätten für einen lautstarken Auftakt gesorgt, und als Schirmherr lobte Suhls Oberbürgermeister André Knapp vor Ort die bunte Kicker-Schar für ihren selbstlosen Einsatz.

Viele großzügige Helfer

Und nicht nur die: Auch zwei Schiedsrichter, Hossein Achakzai und Daniel Mentzel, stellten sich zur Verfügung und sorgten für einen fairen Verlauf – auch wenn der, wie einer anmerkte, angesichts des Tagesziels auch ohne Schiris garantiert gewesen wäre. Was aber nicht heißt, dass das in zwei Gruppen ausgespielte Turnier ein lahmes Gekicke gewesen wäre. Die Zuschauer und die großzügig besetzten Ersatzbänke der Teams bekamen durchaus flotte Szenen zu sehen.

Zum Schluss, nach mehr als vier Stunden, wurde es sogar noch richtig spannend: Die Handwerker vom Bauservice Thomas Veit entpuppten sich als starke Fuß- und Ballwerker und boten im Endspiel der hallenerfahrenen Mannschaft vom FFV Ziegenberg 79 Paroli. Erst im Neun-Meter-Schießen setzen sich die Mannen aus Suhl-Nord gegen die Baufachleute aus Albrechts durch. Und auch auf Platz 3 behauptete sich mit den (durch ein paar Einsprengsel etwas verjüngten) Alten Herren der Jugendkraft ein Team aus Albrechts – was der Hilfe für den krebskranken Ben aus dem gleichen Suhler Ortsteil noch eine zusätzliche lokale Note verlieh.

Den Siegerpokal nahmen die Ziegenberger schließlich aus den Händen von Martina Kopietz von der Volksbank Thüringen-Mitte entgegen. Ihr Kreditinstitut gab in der Summe aus Startgeld und Spende – insgesamt 600 Euro – den dicksten Batzen des Tages. Doch auch die übrigen Mannschaften ließen sich nicht lumpen und rundeten ihren Antritts-Obulus teils großzügig auf, und viele der Zuschauer legten das Motto „Eintritt frei, Spende erwünscht“ zugunsten des Hilfsprojekts aus. Nicht zuletzt trugen die Freiwilligen am Imbissstand zum Gesamterlös bei, denn auch die Spieler-Bierchen nach dem Spiel und die Bockwurst zwischendurch wurden nicht verschenkt, sondern kamen Ben und seiner Familie zugute. Die Suhler Gun-slingers zeigten als Turnier-Vorletzte zwar, dass gute American-Footballer nicht automatisch Hallenfußball-Asse sind; sie wollen aber den Erlös einer Trikotversteigerung spenden und damit ihr Startgeld auf mehr als die geforderten hundert Euro steigern.

Sogar die, die nicht kamen, gehören zu den Spenden-Siegern: Der FC Zella-Mehlis, der kurzfristig absagen musste, versprach eine Überweisung an das Ben-Projekt, und auch Suhls SPD-Urgestein Karin Müller war zwar ausnahmsweise nicht wie sonst dabei, sagte aber zu: Eine Spende ist unterwegs.

Überparteilich-vielfältig ging es zu, auch wenn der Kopf des Ganzen, der CDU-Stadtrat Lars Jähne, die Benefizturniere einst als Vorhaben seiner Partei gestartet hatte. Ob Spielteilnehmer oder Helfer, ob Pokale oder Hallen-Vorbereitung: Wen Jähne ansprach, der kam, und was er organisierte, das klappte: „Dafür ein ganz dicker Dank“, sagte Markus Ermert. Für „Freies Wort hilft“ – und damit für den kranken Ben – konnte er bereits am Samstag knapp 1800 Euro Erlös verbuchen, und da sind die angekündigten Zusatz-Zuwendungen noch gar nicht berücksichtigt.

„Freies Wort hilft“ nimmt weitere Spenden unter dem Verwendungszweck „Ben Albrechts“ entgegen. IBAN: DE39 8405 0000 1705 0170 17

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