Die Unterstützer sind zahlreich, die Silvio Vollstädt bei einem Gang begleiten, der ihm unendlich schwer fällt: Am Amtsgericht Meiningen geht es am Donnerstag um eine Zwangsräumung für den Mann, der seit fast vierzehn Jahren das Bergstübchen und das Rhönenergiehaus betrieben hat. Die Gemeinde Rhönblick, die den Pachtvertrag kündigte, will nach einem Jahr – in dem Vollstädt ohne Pachtvertrag einfach weitergemacht hat – endlich Zugriff auf die Immobilien haben. Rund 20 Rhöner – ältere und jüngere – können ebenso wie der Wirt nicht verstehen, dass dieser ausziehen soll und leisten ihm moralische Unterstützung im Gericht. Einen größeren Raum sucht der Richter deshalb als erstes. Er respektiert das große Interesse an diesem Termin, der als „Gütetermin“ ausgeschrieben steht. Gerade so finden am Ende alle in einem größeren Saal Platz. Sympathiebekundungen für Vollstädt – etwa „Faire Chance für Silvio“ auf einem Zettel – macht der Richter zunächst nicht groß zum Thema, aufkommenden Unmut von Gästen bei den Einlassungen von Rhönblick-Bürgermeister Christoph Friedrich unterbindet er dann aber konsequent.
Amtsgericht Meiningen Ein Weg aus der Geba-Misere?
Iris Friedrich 15.02.2024 - 17:54 Uhr