Arnstadt - Wie mangelhaft die digitale Infrastruktur in Deutschland ist, merkten viele Menschen in den letzten Monaten besonders. Homeoffice, digitaler Unterricht, Freizeitgestaltung in Zeiten von Corona - nicht so einfach, wenn die Leitung einer Schnecke gleicht. Schon vor über drei Jahren hatte der Bundestag beschlossen, die Digitalisierung voranzutreiben, weiße Flecken beim Breitbandausbau zu beseitigen und die Schulen anzuschließen. Getan hat sich seitdem wenig. Und so kritisierte Landrätin Petra Enders am Dienstag vor allem das langwierige Verfahren. "Breitbandausbau ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge", sagte sie. "Er gehört in die öffentliche Hand." Zunächst hatte der Kreis bei den Telekommunikationsunternehmen abfragen müssen, welche Bereiche diese selbst noch zu schließen gedenken. Erst dann konnten für den Rest Konzept und Ausschreibung entwickelt werden. Es folgte ein mehrstufiges Auswahlverfahren, an dessen Ende von ursprünglich sechs Bewerbern noch zwei übrig blieben. In seiner Sitzung am Montag entschied sich der Bauausschuss für die Thüringer Netkom, ein Unternehmen der Thüringer Energie AG (Teag). Sie bekam vor allem auch deshalb den Zuschlag, weil sie einen schnelleren Ausbau als Konkurrent Telekom zusagte.