Arbeitsmarkt Anstieg bei Langzeitarbeitslosen

Berit Richter
Symbol der Agentur für Arbeit Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild

Im März sank die Zahl arbeitsloser Menschen im Ilm-Kreis leicht ab. Sie liegt aber noch deutlich über den Wert des Vorjahres.

 
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Ilm-Kreis - 3247 Menschen waren im Monat März im Ilm-Kreis arbeitslos gemeldet. Das sind 41 weniger als noch im Februar, jedoch 384 Menschen und damit 13 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im März minimal um 0,1 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie aber bei nur 5,2 Prozent.

„Die Arbeitslosigkeit sank minimal durch Wiedereinstellungen im Bau- und in Außengewerken, doch es sind fast 400 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als vor einem Jahr. Vor allem für Menschen, die länger arbeitslos sind, wird es immer schwerer, derzeit neu Fuß zu fassen. Die Kurzarbeit stabilisiert weiterhin den Arbeitsmarkt“, sagt Holger Bock, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Erfurt.

Vor allem bei Langzeitarbeitslosen stieg die Arbeitslosigkeit weiter an, macht der am Mittwoch veröffentlichte Arbeitsmarktbericht deutlich. 1216 Menschen sind länger als ein Jahr arbeitslos. Das sind 51 mehr als im Februar und 432 mehr als im März 2020. Auch bei Jüngeren und Menschen mit ausländischem Pass stieg die Arbeitslosigkeit an.

Weniger Entlassungen

Positiv ist hingegen, dass weniger Menschen entlassen wurden. Die Arbeitsagentur verzeichnete 176 Neuzugänge. Das sind elf weniger als im Februar und 57 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig konnten mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch einen neuen Job beenden, nämlich 200. Das waren 36 mehr als im Februar, jedoch 32 weniger als vor einem Jahr. 106 Menschen nahmen eine Aus- oder Weiterbildung auf.

Leicht rückläufig ist die Zahl der von den Unternehmen gemeldeten unbesetzten Stellen. Nach einem hohen Stelleneingang im Februar sank die Zahl jetzt leicht auf 310. Das sind 15 weniger als im Vormonat, aber 27 mehr als vor einem Jahr. Gesucht werden derzeit neue Beschäftigte vor allem im verarbeitenden Gewerbe, bei Personaldienstleistern, im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in Erziehung und Unterricht.

Im Kreissüden ist die Arbeitslosenquote geringer als im nördlichen Ilm-Kreis. Zudem sank sie im Ilmenauer Raum stärker ab. 1364 Menschen waren im März arbeitslos. Das waren 23 weniger als im Februar, jedoch 157 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank damit minimal um 0,1 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,0 Prozent.

Ilmenau besser als Arnstadt

Im Raum Arnstadt fiel der saisonbedingte Rückgang hingegen schwächer aus. 1883 Menschen waren arbeitslos gemeldet. Das sind zwar 18 weniger als im Februar, aber 227 mehr als im März 2020. Die Arbeitslosenquote sank damit minimal von 6,1 auf 6,0 Prozent. Vor einem Jahr lag sie aber bei nur 5,3 Prozent.

Kurzarbeit stabilisiere weiterhin den Arbeitsmarkt, teilt die Agentur mit. Nachdem im Januar und Dezember mehr Unternehmen Kurzarbeit angezeigt hatten, gingen im März 32 Anzeigen für 152 Beschäftigte ein. Diese Zahlen würden jedoch keinen Hinweis darüber geben, wie viele Unternehmen tatsächlich in Kurzarbeit waren, da in den meisten Fällen aufgrund des langen Bewilligungszeitraumes keine erneute Antragstellung notwendig sei und die Unternehmen drei Monate Zeit für die Abrechnung des Kurzarbeitergeldes haben.

Die bislang abgerechneten Kurzarbeitsanträge für 2020 zeigten, dass der Höchststand bei realisierter Kurzarbeit im Mai letzten Jahres lag. Damals betraf sie 747 Unternehmen mit 6000 Beschäftigten. Im Oktober sank die Zahl der von Kurzarbeit Betroffenen auf 2899 Beschäftigte in 360 Unternehmen. Damit betraf Kurzarbeit im Mai jeden sechsten Beschäftigten im Ilm-Kreis, im Oktober noch jeden dreizehnten.

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