Arbeitskampf Noch kein Durchbruch bei Marelli

Thomas Heigl

Mit einem 24-Stunden-Warnstreik hat die um ihre Jobs kämpfende Belegschaft von Marelli Automotive Lighting Brotterode den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Ein Verhandlungsergebnis lässt jedoch weiter auf sich warten.

 
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In der Auseinandersetzung um die drohende Schließung des Werkes von Marelli Automotive Lighting in Brotterode hat am 31. Mai die fünfte Verhandlung für einen Sozialtarifvertrag stattgefunden. Darüber informiert die IG Metall. Von 17 Uhr bis kurz vor Mitternacht seien die Gespräche gelaufen, ohne Ergebnis am Ende.

„Mit dem sehr erfolgreichen 24-Stunden-Warnstreik konnten wir den Druck auf die Arbeitgeberseite deutlich erhöhen. Minimal haben sich die Arbeitgeber auf unsere Forderungen zubewegt“, bekräftigt Uwe Laubach, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Suhl-Sonneberg. Das reiche bei Weitem nicht aus, um zu einem Abschluss zu kommen. Daher sei auch die fünfte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben.

„Vertagt haben wir uns auf den 7. Juni für eine sechste Verhandlung. Wir werden den Druck noch weiter erhöhen“, führt Laubach weiter aus. „Dem Vorstand der IG Metall liegt am kommenden Montag unser Antrag auf Genehmigung einer Urabstimmung zur Vorbereitung eines unbefristeten Arbeitskampfes vor. Die Stimmung der Beschäftigten ist kämpferisch und selbstbewusst.“

Die etwa 900 Beschäftigten von Marelli Automotive Lighting blicken in eine ungewisse Zukunft. Anfang dieses Jahres hatte der Arbeitgeber zunächst mitgeteilt, Ende 2025 die Belegschaft massiv reduzieren zu wollen. Nur noch 125 Beschäftigte sollten am Standort bleiben. Mitte März forderte die IG Metall den Arbeitgeber zu Verhandlungen über den Abschluss eines Zukunfts- und Sozialtarifvertrages auf.

Der Arbeitgeber hält laut IG Metall an der Absicht fest, das komplette Werk nun bereits zu Ende März 2024 schließen zu wollen. Marelli Automotive Lighting Brotterode ist einer der größten Industriebetriebe in Südwestthüringen.

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