Altensteiner Schloss Eine Feuersbrunst, die sich ins Gedächtnis der Region brannte

Mit einer Andacht ist im Altensteiner Park an den verheerenden Schlossbrand vor 40 Jahren erinnertworden. Verbunden mit der Hoffnung, dass das Schloss in den nächsten Jahren komplett fertig saniert wird.

 
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Bad Liebenstein - Wegen eines technischen Defekts in der Elektroinstallation ist in der Nacht zum 4. Februar 1982 das Altensteiner Schloss bis auf die Außenmauern abgebrannt. In Erinnerung an diesen Unglückstag, der eine ganze Region erschütterte, haben die Stadt Bad Liebenstein, die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und die Kirchgemeinden am Donnerstagabend zu einer Andacht in den Park eingeladen. Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde vom Schweinaer Posaunenchor.

Bei aller Tragik sei es ein großes Glück gewesen, dass vor 40 Jahren kein Mensch zu Schaden gekommen sei, befand Stiftungsdirektorin Doris Fischer. Der Hund der Hausverwalterin habe angeschlagen und sie habe daraufhin das Schloss unverletzt verlassen können.

In der gesamten Region jedoch habe sich die Feuersbrunst ins Gedächtnis eingebrannt und tiefe Narben hinterlassen. „Es war nicht nur Material, das vernichtet wurde, sondern das Schloss als Herz der Region, als Heimat, als Identifikation“, sagte Doris Fischer. Bis heute bewege der Brand die Menschen. Umso schöner sei es, dass mit der schrittweisen Sanierung seit 1994 ein Stück Heilung erfahren werde. Und die Stiftungsdirektorin zeigte sich überaus zuversichtlich, dass das Schloss sowie dessen Umfeld „in einem überschaubaren Zeitraum“ fertiggestellt werden könnten. Ziel sei, dass der Altenstein spätestens ab 2030 „ein Ort der Muse und der Lebendigkeit“ werde. Rund 13 Million Euro sind dafür nötig.

Dem Förderverein Altenstein-Glücksbrunn und dem Parkteam um Parkverwalter Toni Kepper und Schlossverwalterin Susanne Rakowski dankte Doris Fischer für die „hervorragende Arbeit“.

„Wir kämpfen seit langer Zeit für die Fertigstellung des Schlosses und viele Menschen haben in den vergangenen Jahrzehnten mit großer Leidenschaft an diesem Werk mitgebaut“, sagte Bad Liebensteins Bürgermeister Michael Brodführer (CDU). Egal, wie unterschiedlich Bad Liebensteiner, Steinbacher und Schweinaer seien – „den Altenstein sehen sie als ihre Heimat an“.

Erst zwei Tage nach dem Brand habe er als Student in Halle vom dem schrecklichen Ereignis erfahren, berichtete Landrat Reinhard Krebs (CDU). „Das war ein ganz, ganz bitterer Tag für die Region.“ Nur wenige Wochen später habe es dann einen verheerenden Brand auf der Veste Heldburg gegeben „und wir dachten, das geht jetzt immer so weiter“, sagte Krebs.

Ein Jahr zuvor habe er bei einer Führung das Schloss besichtigen können und die prachtvolle Ausstattung sei ihm bis heute in Erinnerung, erzählte der Landrat. Umso beglückender sei es, dass die Innenausstattung des Schlosses teilweise wiederhergestellt werde.

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