Wer konnte, war dabei

Das Motto „Dabei sein ist alles“ war am Mittwochnachmittag auf dem Sportplatz am Köpfchen in Zella-Mehlis nicht ganz korrekt. Denn bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius im Schatten und kaum einem erfrischenden Lüftchen war es nicht allen, die gern dabei gewesen wären, vergönnt, beim 9. Seniorensportfest dabei zu sein. Zu groß wäre manchem die Anstrengung gewesen, und zu turnen, bis der Arzt kommt, liegt nicht im Sinn der Sache. Die, die gekommen waren – immerhin gut drei Dutzend ältere Herrschaften aus Zella-Mehlis, Suhl und Schleusingen, hatten dennoch ihren Spaß, schalteten zumeist allerdings ob der Hitze einen Gang runter. Dennoch blieben unterm Strich 20 Leute, die ihr Sportabzeichen absolvierten beziehungsweise die vor Ort möglichen Prüfungen dafür absolvierten. Hut ab!

„Es geht nicht um sportliche Höchstleistungen“, resümiert Monika Katzberg vom Suhler Seniorenbeirat, der dieses Jahr die organisatorischen Fäden für die gemeinsame Aktion der Beiräte aus Suhl und Zella-Mehlis in der Hand hielt und in diesem Zuge auch gleich die Senioren aus Schleusingen mit eingeladen hatte, mit ihnen nach Zella-Mehlis zu kommen. Die nahmen die Offerte gern an, wie Michael Hampel vom Schleusinger Seniorenbeirat sagt. Mit immerhin sechs Aktiven waren die Schleusinger am Köpfchen aktiv dabei.

„Das Seniorensportfest bildet ja auch die Idee und Struktur eines Oberzentrums für die Region gut ab“, findet Richard Rossel, der Bürgermeister von Zella-Mehlis. Er lobt die Zusammenarbeit der Seniorenbeiräte der Nachbarstädte, zeigt aber auch Verständnis dafür, dass diesmal weniger Aktive dabei sind: „Nach so einem durchwachsenen Sommer konnte ja niemand damit rechnen, dass es noch einmal so heiß wird. Wer kann, ist aber hier!“ Dass aber kein offizieller Vertreter Suhls gekommen war, habe ihn allerdings schon etwas irritiert.

Gekonnt haben nicht nur die sportinteressierten Seniorinnen und Senioren , sondern auch zahlreiche Unterstützer. Diese ermöglichten nicht nur die eigentlichen Aktivitäten, sondern sorgten auch dafür, dass allerhand Neues ausprobiert werden konnte. Gert Brück, seit fünf Jahren der Vorsitzende des Zella-Mehliser Seniorenbeirates und rühriger Vizepräsident des TSV Zella-Mehlis, betont, dass alle Helfer ehrenamtlich vor Ort seien. Keine Frage: Zella-Mehlis hat Erfahrung mit der Ausrichtung von Sportveranstaltungen für Aktive und für Interessierte, wie sich am Köpfchen einmal mehr gezeigt hat. Gert Brück dankt der Verwaltung ausdrücklich für ihre Unterstützung.

Immerhin haben die Seniorenbeiräte der Städte Suhl und Zella-Mehlis alles gemeinsam unter einen Hut gebracht: Den TSV Zella-Mehlis, den Suhler Sportbund und den Kreissportbund Schmalkalden-Meiningen, tolle Probierstände vom Torwandschießen über das Laserschießen bis hin zu Boccia, Volleyball, Badminton und Taji Ballong Ball. Getreu dem Motto „Bewegung hält gesund und fit, wir machen mit!“ gab es eine zünftige Eröffnungsgymnastik und zahlreiche weiter Überraschungen. Bratwürste und Brätel, Kaffee, Kuchen und Getränke fanden reißenden Absatz, auch diese Versorgung wurde von ehrenamtlich tätigen Seniorinnen und Senioren sichergestellt.

Seit dem Morgen waren die Mitstreiter der Seniorenbeiräte und Vereine vor Ort, haben alles vorbereitet, organisiert und den Rost angeheizt. Eine geführte Wanderung vom Schwimmbad in Goldlauter ans Köpfchen musste entfallen, weil es einen kleinen Unfall gab. Dem Vernehmen nach ging der letztlich aber glimpflich aus.