Agentur Thüringen Mitte Fusion der Agenturen für Arbeit

Irena Michel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt, zukünftig der Agentur für Arbeit Thüringen Mitte. Foto: /Andreas Poecking

Die Agentur für Arbeit passt ihre Organisationsstrukturen in Thüringen zum Jahreswechsel an. Die Erfurter Agentur, von der aus der Ilm-Kreis bedient wird, fusioniert mit dem Landkreis Gotha.

 
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Die Agentur für Arbeit passt ihre Organisationsstrukturen in Thüringen zum Jahreswechsel an. Die Erfurter Agentur, von der aus der Ilm-Kreis bedient wird, fusioniert mit dem Landkreis Gotha. Künftig wird sie Agentur für Arbeit Thüringen Mitte heißen. Welche Auswirkungen das hat, wollte unsere Redaktion von Irena Michel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt und künftig auch der Agentur für Arbeit Thüringen Mitte, wissen.

Weshalb war die Fusion der Agentur Erfurt und des Landkreises Gotha notwendig?

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt mit einem Rückgang arbeitsloser und ratsuchender Menschen in Thüringen ist erfreulich. Außerdem verändert sich die Beratung und Betreuung unserer Kundinnen und Kunden. Dies hat Auswirkungen auf das benötigte Personal. Unser Bestand hat sich deshalb schon in den letzten Jahren beständig reduziert. Unsere Häuser sind sprichwörtlich immer kleiner geworden. In der Folge bündeln sich Fachfragen verschiedener Aufgabengebiete auf weniger Kolleginnen und Kollegen. Abwesenheitszeiten wirken sich in kleineren Einheiten mit vielen Fachaufgaben erfahrungsgemäß deutlicher aus. Das wollen wir im Sinne unserer Kundinnen und Kunden, aber auch unserer Beschäftigten auffangen.

Zur großen „Agentur Thüringen Mitte“ gehört auch der Ilm-Kreis. Wie viele Kunden werden nun von wie vielen Mitarbeitern insgesamt betreut?

Für unsere Kundinnen und Kunden werden keine Auswirkungen und auch keine Einschränkungen spürbar, da wir das Personal in den operativ tätigen Einheiten nicht verändern und auch unsere Dienstleistungen weiterhin an den bekannten Standorten erbringen werden. Die Mitarbeiterzahl in Ilmenau und Arnstadt bleibt konstant. Zuletzt wurden rund 2 700 Arbeitslose betreut. Für SGB III (Verantwortungsbereich der Agentur für Arbeit) waren es nur 946. Im Vergleich zu November 2017 war im SGB III ein Rückgang an Arbeitslosen von 15 Prozent zu verzeichnen.

Größer bedeutet nicht zwangsläufig besser. Wie können/wollen Sie Ihrem Anspruch gerecht werden?

Wir haben viele externe und interne Faktoren, wie beispielsweise die Bevölkerungsentwicklung und Entwicklung der Beschäftigtenzahlen sowie die Arbeitslosigkeit betrachtet und wollten eine sinnvolle organisatorische Organisationseinheit schaffen. Wir werden die Standorte der Bundesagentur so gestalten, dass Beratung und Vermittlung wie bisher an den bekannten Orten angeboten werden. Die Wege zu uns bleiben also kurz. Für die Bürgerinnen und Bürger ändert sich nichts. Auch die bei den Arbeitgebern bekannten Kolleginnen und Kollegen des Arbeitgeberservice sind weiterhin vor Ort erreichbar. Hinzu kommt, dass sich die Bundesagentur schon seit vielen Jahren zur digitalen Verwaltung wandelt. Das heißt, wir haben kaum noch Papierakten und die Mitarbeitenden können digital von verschieden Standorten auf die Daten zugreifen. Auch unseren Kundinnen und Kunden steht ein immer größeres Dienstleistungsangebot online zur Verfügung. Bei der individuellen Beratung können wir neben der klassischen persönlichen Beratung nun auch Videoberatung anbieten. Das bietet Flexibilität für Kundinnen und Kunden und unsere Mitarbeiter.

Schließtag in der Agentur

Agentur bleibt geschlossen:
Wegen der technischen Umstellungen auf die neuen Strukturen bleiben die Agenturen für Arbeit Arnstadt und Ilmenau am 2. Januar für die Anliegen der Kundinnen und Kunden geschlossen. Wie die Arbeitsagentur mitteilt, entstehen dadurch keine leistungsrechtlichen Nachteile, wenn die persönliche Arbeitslosmeldung vorgezogen beziehungsweise am 3. Januar nachgeholt wird. Die Zahlungen der Leistung sind auch während des Schließtags sichergestellt.

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