Sigrid Stumpf arbeitet im Sonneberger Landratsamt für das Projekt, das vom Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie gefördert wird und vor allem als Angebot für alleinstehende Menschen ab 63 Jahren zu verstehen ist, die Hilfe im Alltag brauchen. Dabei ist „Agathe“ kein Pflegedienst und keine Hauswirtschaftsagentur. Mit Hilfe von „Agathe“ kann man organisieren, anregen, konkrete Hilfe in die Wege leiten, mit Rat und Tat zur Seite stehen und Menschen zusammenbringen. Stumpf hielt sich bei ihrer Info-Runde nicht lange beim Allgemeinen auf und stellte gleich einige sehr konkrete Fragen: „Haben Sie eine Vorsorgevollmacht, eine Patientenverfügung? Wo findet bei Ihnen zu Hause der Rettungsdienst im Notfall alle wichtigen Informationen zu Vorerkrankungen oder Medikamenten, die Sie einnehmen müssen? Wer ist im Falle eines Falles Ihre Vertrauensperson?“ Stumpfs Beispiele aus ihrer bisherigen Arbeit in Sonneberg machten deutlich, dass es manchmal nur kleine Dinge sind, die die Bürger bedrücken. Das rein Praktische ist oft schnell erledigt oder in die Wege geleitet – die Seele braucht allerdings mehr Zuwendung. 45 ältere Menschen nehmen derzeit Sigrid Stumpfs Dienste regelmäßig in Anspruch. Auch, wenn die beteiligten Haselbacher Seniorinnen gut informiert schienen und offensichtlich jede für sich bereits vorgesorgt hat – die SOS-Rettungsbox, die Agathe-Beraterin Stumpf allen Anwesenden aushändigte, überzeugte und wurde dankend angenommen. In der kleinen Dose kann man alle wichtigen Informationen bündeln, damit im Notfall die Ersthelfer direkt wissen, wo sie was finden. Ein Aufkleber, gut sichtbar angebracht, hilft ebenfalls dem Notdienst – vor allem, wenn es schnell gehen muss. Auch die Formulare für Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung fanden Abnehmer. Dass man sich die Dokumente im Landratsamt für zehn Euro beglaubigen lassen kann, war jedoch für viele Teilnehmerinnen neu. Sigrid Stumpf nahm auch gleich noch einen konkreten Auftrag der Runde mit, nämlich eine Fahrgelegenheit zur Seniorenfeier in Sonneberg zu organisieren, zu der der Bürgermeister eingeladen hatte. Darum ließ sie sich nicht zweimal bitten, auch, wenn der Seniorennachmittag bereits für den folgenden Tag anstand. Mittlerweile ist klar, dass die Organisation geklappt hat und interessierte Senioren nach Sonneberg ins Gesellschaftshaus gebracht werden konnten.