Suhl Szenarien für Weihnachtsmarkt, aber keine Entscheidung

Kommt er nun oder kommt er nicht? Ob es in diesem Jahr den Sühler Chrisamelmart geben wird, bleibt fraglich. Die Stadtverwaltung bereitet sich auf verschiedene Szenarien vor.

 
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Suhl - Klang es Anfang Oktober noch recht zuversichtlich aus dem Suhler Rathaus, dass der Sühler Chrisamelmart stattfinden könne, steht nun wieder alles zur Disposition. Egal, ob die Organisatoren das Projekt nun Chrisamelmart oder Suhler Weihnacht 2020 nennen, es wird auch in den nächsten Tagen noch keine Klarheit darüber geben, ob wenigstens ein bisschen Weihnachtsfreude in die Stadt gezaubert werden darf.

Derweil laufen reihenweise Gespräche mit den Händlern und es gibt Beratungen. Aber noch keinerlei Vorahnungen, wie es im Dezember in Sachen Corona und Infektionsgeschehen aussehen wird. "Wir sind auf alles vorbereitet", sagt Marc Trommer, Leiter des Sachgebiets Presse und Kultur in der Stadtverwaltung Suhl, auf Nachfrage von Freies Wort . Im nicht öffentlichen Teil der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses sind alle Szenarien durchgespielt worden - von der kompletten Absage des diesjährigen Weihnachtsmarktes bis hin zur Durchführung unter verschärften (Corona)Bedingungen. "Wir hätten den einfachen Weg nehmen und den Chrisamelmart von vornherein absagen können. Aber das war nicht unser Auftrag", so Trommer. Der ist nach wie vor zu prüfen, inwieweit und unter welchen Bedingungen der Chrisamelmart stattfinden kann.

Derweil sind die Leute vom Eigenbetrieb Kommunalwirtschaftliche Dienstleistungen Suhl (KDS) dabei, schon etwas Weihnachtsschmuck in die Stadt zu bringen. Zudem werde auch schon das Reisig zurecht geschnitten, das es für ein wenig Fest-Flair braucht, sagt Andreas Volkhardt, Technischer Werkleiter des Eigenbetriebs. Auch die Hütten werden hergerichtet. Teils müssen sie von alten Wespennestern befreit werden, um startklar zu sein für die Fahrt auf den Suhler Markt. Normalerweise würde jetzt schon Hütte um Hütte angeliefert und aufgebaut werden. Aber auch die Leute vom Eigenbetrieb verharren noch in den Startlöchern. "Normalerweise brauchen wir schon allein für das ganze Verkabeln und Schmücken zwei bis drei Wochen. Und wir fangen damit eigentlich schon immer frühzeitig an, denn wenn uns der nahende Winter Schnee bringt, müssen wir den Winterdienst absichern", sagt Volkhardt.

Klar ist nur, was nicht geht

Mit dem Schmücken in der Innenstadt haben die Männer des Eigenbetriebs dieser Tage bereits begonnen. Denn dagegen, dass sich eine Stadt festlich schmückt, kann keine Verordnung vom Bund oder vom Land was haben. Auch der Weihnachtsbaum ist gebongt. Der wird demnächst auf dem Marktplatz Aufstellung nehmen. Dagegen wird in diesem Jahr auf dem Unteren Markt kein Baum gesetzt, sondern jener, der nahe des Spielplatz schon seit Jahren Wurzeln geschlagen hat, geschmückt.

"Wir sind im Kontakt mit allen, die sich für den Weihnachtsmarkt angemeldet haben. Die meisten harren aus so wie wir und warten auf eine Entscheidung. Letztendlich ist es aber an ihnen, ihr wirtschaftliches Risiko abzuwägen und die Anforderungen, die ein Hygienekonzept stellen wird", so Marc Trommer.

Fakt ist indes, dass sich das Rathaus wieder in einen Adventskalender verwandeln wird. Allerdings würde es keinerlei Aktion oder Kultur geben. Und auch keinen Weihnachtsmann, denn der gehört eindeutig zur Risikogruppe. Auch auf das Bastelhaus, auf die Wechselhütten sowie auf das Weihnachtsmannbüro müsste genauso verzichtet werden, wie auf harte Alkoholitäten.

Zweifellos, dieses besondere Jahr erfordert besondere Maßnahmen. "Wenn wir den Weihnachtsmarkt stattfinden lassen, dann ist das eine Aufgabe, die sich nur als Gemeinschaftsaufgabe für Stadtverwaltung, Händler und Besucher lösen lässt. Sie alle müssen wissen, um was es geht und danach handeln", betont Trommer genauso wie, dass die Hoffnung auf den Weihnachtsmarkt nicht aufgegeben werde. "Wir sind vorbereitet auf jede Art von Situation, vor die wir gestellt werden."

Das letzte Wort aber hat das Gesundheitsamt, das entsprechend des Infektionsgeschehens reagieren muss. Oder die Regierung, in deren Macht es steht, Weihnachtsmärkte per Verordnung abzusagen oder eben unter bestimmten Voraussetzungen zuzulassen. In ein bis zwei Wochen soll Klarheit herrschen, hofft Marc Trommer.

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