Als am 30. November 1719 die kleine Augusta in Gotha das Licht der Welt erblickte, ahnte sie noch nicht, dass sie von ihren Eltern alsbald auf den Heiratsmarkt geworfen würde. Und zwar in Form eines Gemäldes, das die noch nicht einmal fünf Jahre alte Prinzessin in dunkelgrünem Brokat-Kleid, mit Äpfeln - Fruchtbarkeitssymbolen - auf dem Schoß und drapierter Frisur zeigt. Man schickte solche Bilder einfach an verschiedene Höfe. Irgendjemand würde vielleicht anbeißen, so die Hoffnung. Augustas Chancen auf eine vorteilhafte Partie werden die Eltern, Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg und Magdalena Augusta von Anhalt-Zerbst, wohl nicht überbewertet haben. Schließlich war Augusta ihr 15. Kind. Sie hatten also noch andere Pferdchen im Rennen um die Allianzen. Und doch sollte es gerade sie sein, die - ob Zufall oder nicht - eine bis heute gültige dynastische Beziehung begründete: Auf Augusta von Sachsen-Gotha-Altenburg gehen die deutschen Wurzeln des Hauses Windsor, der britischen Krone, zurück.