Virtuose Spielfreude" - das sollte man doch bei jedem Konzert erwarten dürfen. Insofern ist es schon ein wenig merkwürdig, wenn beide Wörtchen auch das Programm des Abends beschreiben - wie beim jüngsten und letzten MDR-Konzert der aktuellen Saison am Samstag in Suhl. "Virtuos" - was soll das für eine Message sein? Einmal Bernstein, einmal Haydn, einmal Prokofjew, verrät das Programm - klar, dass sich da nicht wirklich ein roter Faden finden lässt: 1980, 1796 und 1944, New York, Wien und Moskau, Divertimento, Trompetenkonzert und Sinfonie: Man kann diesen Mix als unterhaltsamen verstehen, oder als beliebig. Die emotionale Spannbreite zwischen Haydns Es-Dur-Trompetenkonzert und Prokofjews Fünfter Sinfonie ist ja nicht ganz unerheblich und ungefähr so, als würde man Mozarts Requiem noch seine kleine Nachtmusik als appetizer vorschieben.