München - Der Polizist Martin A. war dem Tod so nah, dass es wie ein Wunder erscheint, ihn jetzt den Saal A 101 des Oberlandesgerichtes betreten zu sehen. Der 31-Jährige ist unter dem Kruzifix aus braunem Holz durch die Tür gekommen, durch die alle Zeugen beim NSU-Prozess herein müssen. Äußerlich ist ihm nicht anzusehen, wie schwer er vor fast sieben Jahren durch einen Kopfschuss verletzt wurde. Das wird erst deutlich durch seine Aussage: Das Attentat hat ihn traumatisiert, er ist heute zu 70 Prozent behindert, Gehör und Gleichgewicht sind seit dem Geschehenen geschädigt, in seinem Kopf steckt noch immer ein Splitter des Geschosses.