Suhl - Weniger Geld, bescheidenere Ziele: Der VfB Suhl steht in der Volleyball-Bundesliga der Frauen vor einer schwierigen Saison. Auftaktgegner ist am Freitag der deutsche Meister Schwerin.

Der VfB Suhl steht wohl vor der schwersten Saison in der Volleyball-Bundesliga seit dem Aufstieg 2003. Nachdem ein Energiekonzern als bisheriger Hauptsponsor sein Engagement deutlich zurückgefahren hat, suchen die Verantwortlichen des VfB einen neuen großen Geldgeber. «Wir sind nach wie vor auf der Suche. Und demnächst haben wir diesbezüglich auch weitere Gespräche in Aussicht», sagte Geschäftsführer Rolf Hornschuch.

Zugleich gab er aber auch Entwarnung für die bevorstehende Saison: «Das Geld wird nicht im Februar oder März alle sein.» An diesem Freitag starten die Suhlerinnen beim deutschen Meister Schweriner SC in die Spielzeit. Ein Suhler Sieg beim Schweriner SC wäre eine Überraschung. Nichtsdestotrotz gibt sich Koslowski kämpferisch: «Wir
fahren nicht nach Schwerin, um zu verlieren, sondern um sie so viel wie möglich zu ärgern.»

Alle zwölf Spielerinnen können bis zum Ende der Saison bezahlt werden. Das bestätigte auch Trainer Felix Koslowski noch einmal. Der Assistent von Bundestrainer Giovanni Guidetti muss in seinem dritten Jahr als Suhler Cheftrainer mit deutlich weniger Geld auskommen.

Mit einem Etat von rund 500 000 Euro hatte Suhl im Vorjahr das Halbfinale im europäischen Challenge Cup erreicht und sich in der Meisterschaft im Viertelfinale dem Schweriner SC erst im Golden Set geschlagen müssen. In dieser Saison ist das Budget wesentlich kleiner. Genauere Angaben wollte Hornschuch zwar nicht machen, aber der Etat dürfte sich bei knapp 350 000 Euro bewegen.

Entsprechend gesunken sind auch die sportlichen Erwartungen. «Wenn alles gut läuft, werden wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Läuft es normal, könnten wir auch um die Plätze sieben bis acht mitspielen», meinte Felix Koslowski. Dank der neuen Regelung in der Bundesliga, nach der die besten zehn Teams in sogenannten Pre-Playoffs um den Einzug in die «richtigen» Playoffs kämpfen, stehen diese Ausscheidungsspiele fast allen Mannschaften offen.

Das Gesicht der Mannschaft hat sich verändert. Den Abgängen von Vendula Merkova (zum VT Aurubis Hamburg), Martina Utla (Dresdner SC), Suzana Cebic (Rabita Baku) und Laura Dijkema (USC Münster) stehen die Neuverpflichtungen Silvia Sperl (vom Dresdner SC), Stefanie Golla (Köpenicker SC), Kristen Dozier (USA), Lauren Bertolacci (Australien, ehemals Fighting Kangaroos Chemnitz), Nikola Nemcova (Bratislava) und Natalia Cukseeva (VC Wiesbaden) gegenüber. «Die Mädels werden bei uns zum ersten Mal richtig Verantwortung übernehmen müssen, und haben ihr großes Potenzial in der Saison-Vorbereitung auch angedeutet», sagte Felix Koslowski. clf

Das Spiel gegen den Schweriner SC kann auf der Homepage des VfB Suhl unter "Online-TV" live verfolgt werden. Das Angebot läuft über die Deutsche Volleyball-Liga, die mit der Gesellschaft für Internetportale mbH eine Kooperation geschlossen hat und die Inhalte kostenlos zeigt.

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Aufgebot VfB 91