Wie die Beamten am Mittwoch mitteilten, war am 2. November eine 23 Jahre alte Frau in Neustadt/Orla verstorben. Die noch andauernden Ermittlungen zu den Umständen ihres Todes haben den Verdacht verdichtet, dass die junge Frau vor ihrem Tod sogenannte „Legal Highs“ konsumiert haben könnte.

Auch der lebensbedrohliche Zusammenbruch eines 32 Jahre alten Mannes am 19. November in Neustadt/Orla deute laut Polizei darauf hin, dass der junge Mann zuvor „Legal Highs“ zu sich genommen hatte. Nach ersten Zeugenaussagen bekam er nach dem Genuss einer sogenannten Kräutermischung Krampfanfälle und fiel zeitweise in Ohnmacht. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Inzwischen gehe es ihm wieder besser, heißt es.

In beiden Fällen ermittelt die Saalfelder Kriminalpolizei mit Hochdruck zu den Hintergründen. Momentan lägen Anhaltspunkte vor, dass die Frau und der Mann unter Umständen Kräutermischungen mit Inhaltsstoffen der gleichen Art konsumiert haben könnten. Die Ermittler durchsuchten im November mehrere Wohnungen und stellten verschiedene Substanzen sicher. Die Untersuchung der bisher unbekannten Substanzen dauere derzeit noch an, so die Polizei. Jedoch bestehe der Verdacht, dass es „Legal Highs“ sind.

Legal Highs
Bei den genannten „Legal Highs“ handelt es sich um zumeist über das Internet verkaufte Kräuter- und Räuchermischungen, die unter anderem unter den Bezeichnungen Raumduft, Badesalz oder Spice vertrieben werden.
Gutachten bzw. Analysen haben ergeben, dass diesen Produkten teilweise synthetisch hergestellte psychoaktive Substanzen beigemischt sind, deren Wirkstoffe dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen und somit verboten sind.
Obwohl diese Mischungen oftmals den Aufdruck „Nicht zum Verzehr geeignet“ aufweisen, werden diese meist durch Rauchen konsumiert. Dabei sind die körperlichen und psychischen Folgen auf Grund der unklaren Inhaltsstoffe und der schwierigen Dosierbarkeit nicht absehbar.