Nach einer Statistik der Landespolizeidirektion gab es im vergangenen Jahr 779 Angriffe auf Beamte. 2012 waren es noch 756 Vorfälle. Auch für dieses Jahr zeichnet sich den Angaben zufolge eine erneute Steigerung ab, denn die Mehrzahl der Fälle ereignet sich in der zweiten Jahreshälfte. Zumeist blieb es bislang aber bei leichten Verletzungen für die Polizisten.

Von Januar bis einschließlich Juli 2014 mussten sich 330 Beamte gegen Attacken wehren. In den ersten sieben Monaten 2013 waren es nur 316 Übergriffe. Eine Erklärung für die Zunahme konnte der Sprecher der Landespolizeidirektion, Dirk Sauter, nicht nennen. Oft sei Alkohol im Spiel gewesen, auch bei Großeinsätzen zu Fußballspielen, Feiern oder Demonstrationen komme es immer wieder zu Zwischenfällen.

So waren Beamte etwa im Juli dieses Jahres nach Pößneck (Saale-Orla-Kreis) gerufen worden, weil dort ein völlig betrunkener 34-Jähriger in einer Wohngemeinschaft um sich schlug. Die alarmierten Polizisten bedrohte er mit einem Schubladenkasten. Sie mussten Pfefferspray einsetzen. In Lauscha (Kreis Sonneberg) gerieten Polizisten in eine Kirmesschlägerei.

Schwer verletzt wurde im März ein Polizist in Camburg (Saale-Holzlandkreis). Er hatte einen 27-Jährigen beobachtet, der ein Annäherungsverbot für seine Exfreundin missachtete. Als der Beamte den Mann darauf ansprach, reagierte dieser äußerst aggressiv. Bei dem Gerangel brach sich der Polizist ein Bein.

Im Gegensatz zu Thüringen sank in Sachsen im vergangenen Jahr die Zahl der Übergriffe auf Polizisten leicht. Das Innenministerium begründete dies mit «größerem Respekt vor der Polizei». dpa