Eisenach - Kräftige Schneefälle sorgten in Thüringen wieder für glatte Straßen. Vielerorts kam es zu Unfällen oder sorgten liegengebliebene Lastkraftwagen für Behinderungen. Die Winterdienste waren im Dauereinsatz. Dennoch sind die Strecken glatt. Die Autobahnpolizei mahnt zur äußersten Vorsicht.

Besonders betroffen war die Autobahn 4. Auf winterlicher Straße hatten liegengebliebene Lastwagen für kilometer lange Staus und eine Vollsperrung der Strecke über den ganzen Montag hinweg gesorgt. Tausende Autofahrer kamen in Richtung Frankfurt nicht von der Stelle und mußten notversorgt werden.

Zwischen Friedewald und Bad Hersfeld in Hessen waren gegen drei Uhr in der Nacht zum Montag auf der A4 in Richtung Frankfurt an Steigungen mehrere Lkws liegen geblieben. Sie kamen auf winterglatter Fahrbahn nicht mehr von der Stelle. Die dadurch ausgelöste Kettenreaktion führte zu einem 35 Kilometer langen Stau bis nach Eisenach, teilt die Autobahnpolizeiinspektion mit. Am frühen Montagabend war die A 4 schließlich vom Kreuz Erfurt bis Herleshausen/Hessen komplett gesperrt worden. Der Stau hatte sich zwischenzeitlich auf 70 Kilometer bis nach Gotha ausgeweitet, da Räumfahrzeuge nicht mehr durchkamen und es weiter geschneit habe.

Trotz Einsatz des Technischen Hilfswerkes und des Winterdienstes war es am Montag nicht gelungen die Lkw wieder zum Rollen zu bringen. Autofahrer in Richtung Frankfurt wurden gebeten, den Abschnitt weiträumig über die A 71, A 38 oder die A 9 zu umfahren. Am späten Nachmittag wurde sogar versucht, wenigstens die Pkw aus dem Stauende bei Eisenach rückwärts aus dem Stau zu führen und über die Anschlussstelle Eisenach-West über die Landstraßen zu dirigieren. Für Lastwagen kam dies nicht in Frage. Der Betreuungszug des Katastrophenschutzes der Stadt Eisenach und die Feuerwehr Gerstungen waren mit der Versorgung der Verkehrsteilnehmer vor Ort beschäftigt. Die Helfer versuchten, Getränke, Essen, Kraftstoff und Decken an die frierenden Autofahrer zu verteilen.

Auch in anderen Bereichen ging am Montag auf der A 4 stundenlang nichts mehr. Bei Erfurt und Stadtroda sorgten querstehende Laster für kilometer lange Staus. zwischen Stadtroda und Jena kam es in Richtung Frankfurt zum Stau. Hier hatte sich ein Sattelzug gedreht und zwei Fahrstreifen blockiert. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei niemand. Gegen halb zehn wurde die A 4 ab Stadtroda zur Bergung des Lasters voll gesperrt.

Wenig später sorgte ein umgekippter Lkw-Anhänger zwischen Erfurt-Ost und Erfurt-West für Behinderungen. Der Anhänger blockierte zwei Fahrstreifen. Beteiligt war an dem Unfall auch ein Pkw. Dessen zwei Insassen sind laut Polizei durch Schnittverletzungen leicht verletzt worden. Durch die Witterungsverhältnisse und einen etwa zehn Kilomter langen Stau habe sich auch das Durchkommen des Abschlepp- und Bergungsdienstes zur Unfallstelle verzögert. Am Stauende ereignete sich ein weiterer Unfall mit einem Kleintransporter, teilte die Polizei mit. Hierbei wurde niemand verletzt. Auch auf zahlreichen Bundesstraßen sorgten Unfälle und glatte Straßen für lange Wartezeiten im Berufsverkehr.

Verletzt wurde am Montagmorgen auf der Autobahn 71 ein 55 Jahre alter Autofahrer aus dem Ilmkreis. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem er bei Rentwertshausen (Kreis Schmalkalden-Meiningen) mit einem Räumfahrzeug zusammengestoßen war. Die Beifahrerin kam mit dem Schrecken davon. Der Sachschaden wird von der Polizei auf 7000 Euro geschätzt. Die A71 war bis 7.30 Uhr in Richtung Schweinfurt mehr als eine Stunde gesperrt. Auch der Tunnel Eichelberg wurde vorsorglich geschlossen.

In der Nacht waren teilweise über zehn Zentimeter Schnee gefallen. Die Unterwetterwarnung vor starkem Schneefall für weite Teile Thüringens wurde vom Deutschen Wetterdienst am Morgen wieder aufgehoben. In ganz Thüringen gab es in der Nacht zahlreiche Unfälle. Nach Angaben der Polizei handelte es sich dabei jedoch ausschließlich um Blechschäden.

Für die nächsten Tage ist eine Beruhigung der Wetterlage zu erwarten. Während es am Montag auch tagsüber zunächst vom Werratal bis zum Eichsfeld und im Thüringer Wald noch zu stärkeren Schneefällen kommen konnte, sei nun «ruhiges Winterwetter» vorausgesagt, teilt der Deutsche Wetterdienst mit. Bis Donnerstag seien bei durchgängig frostigen Temperaturen bestenfalls Neuschneemengen im unteren einstelligen Bereich zu erwarten.

Bereits einigermaßen zufrieden dürften unterdessen die Wintersportorte im Freistaat sein. Durch die kräftigen Schneefälle hätten sich die Bedingungen deutlich verbessert, teilte etwa der Regionalverbund Thüringer Wald mit. So vermeldeten beispielsweise Oberhof und Brotterode am Montag eine 30 Zentimeter dicke Schneedecke. cob

Meteorologen warnen vor starkem Schneefall