Erfurt - Angesichts rasant steigender Flüchtlingszahlen will Erfurt in den nächsten Monaten Container nutzen. Einen Standort für diese Unterkünfte gebe es noch nicht, sagte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) am Donnerstag. Ein Containerdorf für Hunderte Flüchtlinge solle aber nicht geben.

Nach Angaben Bauseweins stößt Erfurt mittlerweile an die Grenzen seiner Kapazität. 150 Flüchtlinge kämen jeden Monat. Mit 100 hatte die Landeshauptstadt gerechnet. Rund 2000 könnten es zum Jahresende sein. «Das wären dann ein Prozent der Bevölkerung», sagte Bausewein. Bis Ende 2016 könnten es sogar 2800 Flüchtlinge sein. Sollten nicht weitere Unterkünfte kurzfristig geschaffen werden, dann «bekommen wir ab Herbst ein Problem», so der Oberbürgermeister. In Erfurt gebe es wenig Leerstand, deshalb seien nicht so viele Wohnungen für Flüchtlinge frei.

Die Unterbringung in Zelten schloss Bausewein mit Verweis auf die Wintermonate aus. Vorübergehend aber könnten Flüchtlinge zum Beispiel in der Thüringenhalle untergebracht werden. Die Stadt prüft einen solchen Schritt. Die Thüringenhalle sei jedoch nur eine Übergangslösung und käme als Unterkunft für einige Tage infrage, betonte der Oberbürgermeister. dpa