Saalburg-Ebersdorf - Beim Musikfestival «SonneMondSterne» haben dieses Jahr wieder bis zu 36 000 Besucher ein Wochenende lang am Ufer des Bleilochstausees zu elektronischer Musik getanzt und gefeiert. Allerdings gehörten wegen Schlamm und Regen für viele Musikfans Gummistiefel und Regencapes zur Grundausstattung. Der Schlamm machte auch am Abreisetag vielen zu schaffen.

So mussten am Sonntag etliche Autos, Wohnmobile und Wohnwagen per Traktor aus dem Matsch gezogen werden, wie Polizeisprecher Eddy Krannich sagte. Die Abreisewelle habe vor allem an den Abfahrten des Zeltplatzes und in Saalburg für Stau gesorgt. Außerhalb des Ortes habe es keine größeren Behinderungen gegeben.

Krannich sprach von einer «überwiegend friedlichen Veranstaltung». Das Gros der meist jungen Besucher habe einfach nur feiern wollen. Dazu hatte sich das 120 Hektar große Areal am Stauseeufer in den vergangenen Tagen in eine riesige Tanzfläche verwandelt. Die Veranstalter sprachen von rund 150 Künstlern, die bei dem Festival auftraten. Dazu gehörten internationale Musiker wie Major Lazer, ebenso wie hiesige Vertreter der Szene wie das Duo Gestört aber Geil.

Bei dem Festival, das dieses Jahr in seine 21. Auflage ging, geht die Polizei alljährlich gezielt gegen illegale Drogen vor - und wurde auch in den vergangenen Tagen vielfach fündig. Insgesamt wurden mehr als 300 Drogendelikte festgestellt, wie Krannich informierte. Dabei sei es vor allem um Cannabis und Crystal gegangen, aber auch um Ecstasy und LSD. Gegen zwei mutmaßliche Dealer wurde Haftbefehl erlassen. In einem Fall wurde er den Angaben nach gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.

Auch andere Straftaten wurden der Polizei gemeldet. Angesichts von Zehntausenden Festivalbesuchern sei die Zahl von 14 Körperverletzungen und 24 Diebstählen aber vergleichsweise gering, hieß es. Nur drei Besucher hätten in Gewahrsam genommen werden müssen, weil sie sich im Rausch der Polizei widersetzten. Einen 28-Jährigen aus Sachsen-Anhalt stoppten die Beamten, weil er einen Straßen-Leitpfosten als Souvenir mit nach Hause nehmen wollte. Zudem wurde gemeldet, dass sich Kriminelle in fremden Zelten zu schaffen gemacht haben.

Die Polizei war das Wochenende über rund um Saalburg im Einsatz - auch Tauchausrüstung und Polizeiboote standen bereit. Schon am Freitag war es zu einem schweren Unfall gekommen, bei dem sich ein Besucher wohl durch Brandbeschleuniger beim Anzünden eines Grills schwere Verbrennungen im Gesicht zuzogen hatte.

Der Zeltplatz steht nach Angaben der Veranstalter noch bis Montag offen. Laut Polizei war aber am Sonntag bis zum späteren Nachmittag bereits das Gros der Festivalbesucher abgereist. Mit dem Verstummen der Beats und Bässe begann am Stauseeufer das große Aufräumen. Dazu gehört neben der Müllentsorgung nach Angaben der Veranstalter der Abbau von acht Bühnen, 750 mobilen Toiletten, umfangreicher Licht- und Soundanlagen und 10 Kilometer temporärer Aluminiumstraßen. dpa




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