SUHL – Am 12. September soll Premiere für die „Thüringer Ansichten“ im Suhler Buchhaus sein. Dorthin hatte dieser Tage Holger Uske, der Vorsitzende des Südthüringer Literaturvereins, eingeladen, um das Werk schon zu präsentieren.

Gleich drei strahlende Männergesichter schauen in die Runde, allesamt Suhler, die ihren Anteil am Gelingen haben: Holger Uske, der zusammen mit Heidi Büttner aus Neuhaus die inhaltlichen Fäden in der Hand hielt, Andreas Kuhrt vom Suhler Fotoclub Kontrast, in dessen Händen die optische Gestaltung lag, und Andreas Langguth, Geschäftsführer von Druckpunkt Suhl, wo der farbige Kalender in DINA-3-Format nun in tausendfacher Auflage hergestellt wird.

Nach 1995 und 1998 ist dies jetzt der dritte Jahreskalender des Südthüringer Literaturvereins und wie es ausschaut auch der bisher gelungenste. Schon die ansprechende Optik verführt zum Hineinschauen und Blättern. Erstmals gibt es den Kalender auch in vier verschiedenen Deckblatt-Varianten zu erwerben – mit Baldur Schönfelders (Neuhaus) naiver Winterlandschaft, einem weiblichen Akt (Günter Giese, Suhl), Michael Ritters Eintagsfliege (die Original-Aufnahme des Zella-Mehlisers ist derzeit in der Ausstellung des Fotoclubs Kontrast im Alten Rathaus zu sehen) und mit einer impressionistischen Sommerwiese von Hans-Joachim Stürmer (Suhl). Je nach Geschmack kann man wählen, doch die Hälfte aller Kalender, bemerkt Holger Uske, sind mit dem Bild von Baldur Schönfelders schwebendem Winterglück versehen. Wahrscheinlich ahnt er schon, was besonders ins Auge des Käufers stechen könnte.

Das Werk hat 54 Seiten, also ordentlich was zum Umblättern und jede Woche etwas zumeist Besinnlich-Nachdenkliches zum Schauen und Lesen. 52 Autoren finden sich mit ihren Texten wieder, dazu 26 Arbeiten von Fotografen und bildenden Künstlern, darunter die bekannte Holzgestalterin Beate Debus aus Oberalba.

Viel Suhler Beteiligung

Schaut man auf die Herkunft der Mitwirkenden, dann ist Suhl und Umgebung am stärksten vertreten. Da wären natürlich zuerst die Mitglieder des Fotoclubs Kontrast – der fungiert als Mitherausgeber – und die bildenden Künstler, Michael Kühn, Frank Rothämel und Hans-Joachim Stürmer. Aber auch mit Texten können Autoren aus Suhl punkten: die komplette Familie Schütt aus Dietzhausen – Siegfried, Ursula und Thomas – Felicitas Kretschmann, Brigitte Rost, Sabine Purfürst, Roswitha Spangenberg, Holger Uske und Hendrik Neukirchner beispielsweise.

Den Kalender zu stemmen war ein sehr aufwändiges Projekt, von der Auswahl der Inhalte bis hin zur finanziellen Absicherung. Die Herstellungskosten beliefen sich auf rund 8600 Euro. Ohne Fördermittel vom Freistaat, so Holger Uske, sei es aber undenkbar gewesen, das Projekt zu realisieren. Der enorme Aufwand sei auch der Hauptgrund, weswegen ein solcher Kalender nicht jedes Jahr machbar sei. Der sei übrigens einzigartig in ganz Thüringen. Immerhin war er für einen namhaften Autoren wie Matthias Biskupek anziehend genug, um sich ebenfalls daran zu beteiligen.

Druck und Gestaltung

Ein dickes Lob verteilt Holger Uske an den Gestalter Andreas Kuhrt und Andreas Langguth von der Druckerei, sie hätten dem Kalender schließlich zu seinem attraktiven Äußeren verholfen. Der eine mit seinen originellen grafischen Vorgaben, der andere mit der guten Druckqualität.

Beide bestätigen, dass es für sie eine große, herausfordernde Aufgabe gewesen sei. Die Druckerei sei zwar im Herstellen von Kalendern schon erfahren, jedoch nicht mit diesem Umfang, sagt der Chef Andreas Langguth. Umso größer ist die Freude über das vorzeigbare Ergebnis.

Designer Andreas Kuhrt hat erstmals mit Druckpunkt gearbeitet, er hebt die gute Kommunikation hervor. Da man in Suhl ansässig sei, habe sich der kurze Draht zueinander als sehr vorteilhaft für das Zusammenwirken erwiesen.

Das letzte Urteil fällt aber immer noch der Verkäufer. Wer die Kalender-Autoren kennen lernen will, der mag sich den Premierentag vormerken. Immerhin haben 21 Mitwirkende ihr Kommen schon zugesagt. LILIAN KLEMENT

12. September, 19.30 Uhr Buchhaus Suhl