Suhl - Anfang 1989 war bekannt geworden, dass die DDR-Behörden im "Teufelsloch" zwischen Marisfeld und Dillstädt eine neue Mülldeponie planten. Groß genug, um "für 50 bis 100 Jahre" Haus- und Industriemüll einzulagern, so die Planung. Abgelegen, uneinsehbar und nahe genug an der innerdeutschen Grenze, um gegen Devisen auch Müll aus Westdeutschland zu importieren, so l die Befürchtungen kritischer Bürger und Umweltgruppen. Der DDR-Staatsapparat, namentlich seine Sicherheitsorgane Volkspolizei und Stasi, fuhr ein Großaufgebot auf, um die "feindlich-negativen Kräfte" zu disziplinieren und zum Schweigen zu bringen. Die Außenstelle Suhl des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) hat bei der jüngsten Veranstaltung "Geschichte lesen" den Marisfelder Umweltgottesdienst am 8. Juli 1989 bearbeitet. Mitarbeiter Sascha Münzel schlüsselte die Aktivitäten der Stasi rund um diesen Gottesdienst anhand zahlreicher auf.