Steinach - "Wollen wir weiter im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen? Mit den ganzen verheerenden Außenwirkungen?" Hans-Dieter Büttner nutzte die Aussprache um einen zweiten Bittgang nach Erfurt in Sachen Euros für den Ausbau der Skiarena zunächst zu einer eher nachdenklichen Wortmeldung.

Der GfS-Fraktionschef sprach vorab der Abstimmung im Stadtrat dazu, ob die Stadt nach dem am Bürgerwillen gescheiterten ersten Vorhaben überhaupt gut beraten ist, einen zweiten Anlauf folgen zu lassen. Natürlich stelle der Freistaat viel Geld in Aussicht. Aber ebenso klang Ratlosigkeit bei Büttner an. Denn, dass die bisherig scharfe Auseinandersetzung überörtlich Reputation gekostet hat, zumal in der benachbarten Oberland-Gemeinde, dessen müsse man sich klar sein. Wolle man nun diesen "Kleinkrieg" mit sechs bis sieben Leuten fortsetzen, wenn im neuerlichen Antrag am Zugang via Stadion festgehalten wird? "Die Frage steht: Wollen wir uns das leisten? Dann haben wir ein festes Programm in den kommenden Wochen und Monaten. Wir füttern die Kanonen." Keinen Zweifel ließ Büttner an seinem Zwiespalt, der wohl noch manch anderen Verantwortungsträger umtreibt. Die Nerven sind aufgeraut, der Leidensdruck der Befürworter der städtischen Pläne ist endlich. Dennoch zog Büttner klar: "Dem Druck nicht auszuhalten heißt: der Stadt zu schaden."

Der Druck, der sich aufbaut, lag den Stadträten vorab schon in Papierform vor. Die Vertreter der Bürgerinitiative "Steinach 2011" äußern in ihrer Stellungnahme, der Ratssitzung aus Protest fernzubleiben. Aus Sicht von Sebastian Müller, Sandro Bätz und Bernd Sauer - den drei Antragstellern zum Bürgerbegehren - liege eine Missachtung des Bürgerwillens vor, sollte der Rat den Zugang ins Skigebiet ab Stadion befürworten. Die Begründung: Die Steinacher hätten im Entscheid nicht nur den Bau des Wiegand-Lifts selbst abgelehnt, sondern indirekt ebenso den konkreten Startpunkt am Stadion. Sollte der Rat nun am zweiten Zugang rund um die Sportstätte festhalten, wolle man vorm Verwaltungsgericht klagen. Zur Not, so kündigt das Trio an, werde man ein zweites Begehren initiieren.