Schmalkalden - "Es ist bewundernswert, wie blinde Menschen ihren Alltag meistern", sagte Juliane Schwarz-Reich aus Barchfeld. Mit schwarzer Augenbinde testete die junge Frau den Langstockweg und spürte, dass für Sehschwache bereits ein kleines Steinchen zum großen Hindernis werden kann. "Was für uns ganz normal ist, ist für Menschen mit Beeinträchtigungen ohne Hilfsmittel äußerst schwierig zu bewältigen", beschrieb sie nachdenklich ihre Gefühle. Umso mehr weiß sie jetzt ein gesundes Augenlicht zu schätzen.

Um sich in die Situation von sehbehinderten Menschen besser hineinversetzen zu können, hatte die Blindeninstitutsstiftung Thüringen mit Sitz in Schmalkalden zu einem "Tag der offenen Tür" eingeladen. Das Interesse war riesig. Volker Wickendick, langjähriger Leiter der Einrichtung, sprach von mehreren hundert Besuchern, darunter Vize-Landrat Klaus Thielemann, Grund- und Regelschulklassen, Ausbildungsschulen für soziale Berufe, aber auch Menschen diakonischer Einrichtungen und viele Privatpersonen, die mehr über die Arbeit der Blindeninstitutsstiftung wissen wollten.