Heßles - Über 1000 Besucher kamen an beiden Tages des Kürbisfestes auf den Nüßleshof bei Heßles, einem Ortsteil der Gemeinde Fambach. Dabei entpuppte sich das Kürbispaddeln am Sonntagnachmittag als Publikumsmagnet. Man will den Besuchern ja nicht unterstellen, dass sie darauf hofften, aber als der ein oder andere Paddler das Gleichgewicht verlor und kopfüber in das kühle Wasser stürzte, war das schon lustig anzusehen. Doch auch die Paddler nahmen es mit Humor. Und alle, die sich um den Teich geschart hatten, zollten denen, die sich in die ausgehöhlten, schwimmenden Beerenfrüchte wagten, großen Respekt.

28 Teilnehmer, darunter zwölf Kinder, trauten sich. Die Paddler kamen aus Fambach, Schmalkalden, Bad Salzungen, Gumpelstadt, aber auch aus Sonneberg, Erfurt, Weimar, Mellingen und Leipzig. Am schnellsten schaffte es der Schmalkalder Daniel Odi, die Strecke mit Wendung im Wasser zurückzulegen. Odi, dessen Familie ein an den Nüßleser Teich angrenzendes Gartengrundstück hat, war zur Kürbispaddel-Premiere im vergangenen Jahr Zweiter geworden. Diesen Platz belegte beim erstmals ausgetragenen Kinderrennen in diesem Jahr sein zehnjähriger Sohn Maximilian. Das Kürbispaddeln scheint also genetisch veranlagt zu sein. Die zweitschnellste Zeit bei den Männern schaffte der Nüßleser Alexander von Boenigk, der erst kurz vor Beginn des Wettbewerbs vom ehemaligen Fambacher und jetzigen Breitunger Bürgermeister Ronny Römhild, Initiator des Kürbisfestes, überredet worden war. Den dritten Platz erpaddelte Andy Sittig aus Heßles gegen seinen Bruder Enrico. Das Brüderduell war neben dem Endlauf eines der spannendsten. Die Sittigs hatten sich noch einen Gag ausgedacht: Andy stach ein S-50-Nummernschild und Enrico einen Rückspiegel in die Außenhaut ihrer orangen Monstren. Der jüngere Enrico sah lange wie der Sieger aus, doch kurz vor dem Ziel kippte sein Kürbis nach vorne und er stützte kopfüber in das kalte Teichwasser. Doch der 22-Jährige sollte nicht der einzige sein, der ein unfreiwilliges Bad nahm und pitschnass aus dem ehemaligen Schwimmbad stieg. Auch sein Vereinskollege vom Heßleser Carnevalsclub, Alexander Möller, und der Fambacher Männergesangvereinsvorsitzende, Rudi Kümpel, teilten das Schicksal. Bereits beim ersten Lauf musste der Fambacher Tierarzt Rüdiger Oetzel erkennen, dass es leichter ist, ein Kalb zu entbinden, als in einem Kürbis zu paddeln. Er hatte kaum einen Paddelschlag gemacht, da lag er auch schon drin im Teich. Seine Tochter Eva, die beim Kinderwettbewerb antrat, machte es besser und rettete die Ehre der Familie. Unter den zwölf Kindern, die alle großen Mut bewiesen, als sie mit Rettungswesten bekleidet, in die Kürbisse stiegen, waren auch die Töchter des Bauhofmitarbeiters Stefan Hüfner, Emily und Elisa, Letztere mit acht Jahren die jüngste Teilnehmerin. Sie wurde vom Papa angestubst, der an diesem Tag einer der vielen Helfer am Start/Ziel-Steg war.