Brotterode-Trusetal - Die Trusetaler Bergleute von anno dazumal müssen klein und von knabenhafter Gestalt gewesen sein und keineswegs dem Ebenbild eines Kraftprotzes entsprochen haben. Denn der wuchtige Durchschnittstyp, wie ihn die Natur im 21. Jahrhundert geschaffen hat, wäre in dem engen und nicht einmal mannshohen Gang steckengeblieben. Das zeigte zumindest ein Blick in die Untertagewelt, die sich im Wiesengrund zwischen Trusetal und Bairoda einige Wochen lang geöffnet hatte: Den Michelstollen, vor 300 Jahren angelegt, und in den ältesten der vorhandenen alten Karten und in der Fachsprache Risse genannt, gerade noch verzeichnet. Und in den 110 Jahre alten Bertholdstollen, der in den Berg getrieben wurde, als Deutschland ein Kaiserreich war. Doch wirklich tiefschürfende Erkenntnisse hat es bei den Verwahrungsarbeiten nicht gegeben. Und Fundstücke haben die Altvorderen auch nicht ins Schaufenster gestellt, auf dass sie später einmal jemand fände. Neben ein paar versteinerten Zeugen der Vergangenheit gibt es auch ein paar hölzerne. Fichtenholz, das damals als Grubenholz gerne genutzt wurde.