Der "Zappel-Philipp" aus dem "Struwwelpeter" dürfte der bekannteste ADHS-Fall und zugleich ein Beweis dafür sein, dass die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung kein neuzeitliches Phänomen ist. Auch wenn heute scheinbar viel mehr Kinder hyperaktiv sind als früher. Es heißt drei bis fünf Prozent der Schulkinder, wobei nicht in jedem Fall behandlungsbedürftige Störungen vorliegen. In Wahrheit wird die Erkrankung, bei der die Betroffenen unkonzentriert und unruhig sind, unüberlegt agieren und zum "Störenfried" in ihrem Umfeld werden, heute nur häufiger erkannt als früher. Gewöhnlich versuchen die Mediziner dann, die Symptome mit Ritalin und Nachahmerpräparaten in Schach zu halten, Medikamente, die nicht unumstritten sind.